Erste Wind-Liga

Ein neues Fraunhofer Institut in Bremerhaven soll die erneuerbaren Energien beflügeln

Vor 20 Jahren erzeugten Windräder noch Strom im 100 Kilowatt-Bereich, 2008 wurden in Deutschland Anlagen mit 1.800 Megawatt gebaut – mehr Leistung als das geplante Kohlekraftwerk Moorburg.

Damit die Entwicklung noch rasanter Richtung erneuerbare Energien gehen kann, wird die Forschung zur Windenergie gebündelt: Das neue Fraunhofer-Institut für Windenergieforschung und Energiesystemtechnik (IWES) mit Sitz in Bremerhaven könne „auch international in der höchsten Liga mitspielen“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) am Freitag in Hannover.

Bislang sei die Windenergieforschung in Deutschland zersplittert, es gebe keine zentrale Einrichtung mit Renommee. Das Institut, in das das Kassler Institut für Solare Energieversorgungstechnik integriert wird, soll 2013 über 250 wissenschaftliche Mitarbeiter verfügen. Fraunhofer-Arbeitsgruppen an den Universitäten Hannover, Oldenburg und Bremen sollen mit weiteren 250 Stellen kooperieren.

In Bremerhaven steht bereits ein „Rotorblattkompetenzzentrum“ mit einer 85 Meter langen und 25 Meter hohen Halle für die Windmühlen auf hoher See. Gabriel fördert den Verbund in den nächsten fünf Jahren mit 25 Millionen Euro. In Deutschland drehen sich derzeit rund 20.300 Windräder. Sie decken 6,4 Prozent des Stromverbrauchs und vermeiden jährlich fast 35 Millionen Tonnen CO2. KSC