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unterm strich

Die Schauspielerin Dana Vávrová ist tot. Im Alter von nur 41 Jahren erlag sie am Donnerstag einem Krebsleiden. Sie war mit dem Münchner Regisseur Joseph Vilsmaier verheiratet, und hinterlässt drei Töchter. Die gebürtige Tschechoslowakin war in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen, darunter dem Historiendrama „Die Gustloff“ und Serien wie „Tatort“ und „Der Alte“. Auch auf der Kinoleinwand war sie zu sehen, oft unter der Regie ihres Mannes.

Claus Peymann hat sich wieder zu Wort gemeldet. Der Intendant des Berliner Ensembles beklagt sich in der Samstagsausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung darüber, dass an den Theatern anstelle von Regisseuren, Schauspielern und Dramatikern immer mehr bühnenferne Geschäftsführer eingesetzt würden. Dieser „verheerende Trend“ sorge dafür, dass die gelebte Fantasie und das Andersdenken an den Schauspielhäusern keinen Platz mehr hätten und damit deren Gegenkraft verloren ginge. Die neuen Manager seien genauso kompromissbereit und fantasielos wie die Herren, die sie geholt hätten. Mit ihnen sei ein Abbau der Künste leicht zu bewerkstelligen, befürchtete Peymann. Dies sei auch der Grund, warum sie so gerne als Intendanten genommen würden. Den Wirbel um die Pläne des Berliner Ensembles, den ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar als Praktikanten zu beschäftigen, wiegelte Peymann dagegen ab. Die Boulevardpresse habe das Thema zu einer „Pseudoaffäre“ aufgeblasen. Drittes Thema, zu dem Peymann auch was zu sagen hat: Gegen die Wirtschaftskrise hat das Theater in Peymanns Augen derzeit keine Mittel. Derzeit sei es nicht imstande, die großen globalen Prozesse in Kunst umzusetzen. „Es fehlt uns ein Schiller, ein Kleist, ein Büchner, ein Brecht.“ Wo Peymann recht hat, hat er recht!

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