INS AUSLAND

Für die Erfahrung

Charlotte Helminger kommt aus dem Schwärmen nicht mehr raus. „Meine Straßenkinder sind mir ans Herz gewachsen.“ Egal ob man freiwillig in Sozialarbeit, Humanmedizin, in Schulen, Journalismus oder Sportprojekten arbeiten möchte – Projects Abroad stellt für jede TeilnehmerIn ihr Wunschprogramm in der frei gewählten Zeit in einem der 23 Länder zusammen und kümmert sich mit 200 Festangestellten in 23 Ländern vor Ort um sie. Diese Individualität hat ihren Preis: Ab 1.495 Euro kostet der Monat all-inclusive, mit Gastfamilie, Verpflegung und allen Reisekosten.

„Weltwärts“, 2008 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen, möchte jungen Menschen aus einkommensschwächeren Familien die Möglichkeit bieten, sich international zu engagieren. Mit 216 Entsendeorganisationen, gemeinnützigen Hilfsorganisationen mit verschiedensten Schwerpunkten, können knapp 3.500 Jugendliche in ein Entwicklungsprojekt reisen. „Weltwärts ist ein voller Erfolg“, freut sich Sabine Brickenkamp vom BMZ, „über 10.000 engagierte Menschen bewarben sich letztes Jahr“. Die Bewerbung um einen Platz bei weltwärts sollte mindestens ein halbes Jahr vor dem gewünschten Reisetermin eingehen. Der Aufenthalt im Ausland, die Reisekosten sowie ein Taschengeld von 100 Euro pro Monat werden von weltwärts übernommen.

Wer sich etwas während seiner Reise dazuverdienen will, hat nach wie vor die besten Chancen als Au-pair. Hier hat sich der Markt in Länder wie beispielsweise Südafrika ausgeweitet. „Die Renner sind aber nach wie vor England, Australien, Neuseeland und die USA. Südafrika ist nicht so gefragt, bleibt aber dennoch im Programm“, so Nadine Dorn von der Au-pair-Agentur cefelin in Berlin. „Au-pairs sind zu 90 Prozent weiblich. Das liegt vor allem an den Gastfamilien, die sich ausschließlich eine Gasttochter wünschen.“ Nadine Dorn betreute im vergangenen Jahr 400 Au-pairs bei deren Reisevorbereitungen. Auch wenn auf die Au-pairs anfangs scheinbar viele Kosten für Anreise, Visum und der Vermittlungsgebühr der Agenturen zukommen, sind diese im Endeffekt bald wieder reingeholt. Ein Taschengeld von durchschnittlich 65 Euro die Woche innerhalb Europas, außerhalb 120 Euro ist ein nennenswerter Unterschied zu anderen Langzeit-Auslandsaufenthalten. JULIA BECKER

www.projects-abroad.de, www.weltwärts.de, www.aupairagentur-cefelin.de

Literatur: Susanne Gry Troll: „Die Auslandsreise 2008“, Susanne Gry Troll Verlag