DAS DENKT DUTSCHKE

Marek Dutschke (24) aus Boston, Massachusetts, beantwortet drei Fragen zum Rennen um die US-Präsidentschaft.

Was ist zurzeit das Thema des US-amerikanischen Wahlkampfs? John Kerry hat sich für seinen ehemaligen Konkurrenten John Edwards als Vizepräsident-Kandidaten entschieden. Edwards ist nicht der überparteiliche Wunschkandidat, wie es John McCane gewesen wäre. Und er wird auch nicht die Stimmen in den Südstaaten bringen, die nötig wären, um dort einen Sieg zu erringen. Aber er bringt etwas anderes mit: Er stellt in gewisser Weise einen krassen Gegensatz zu Kerry dar. Edwards stammt aus armen Verhältnissen, er hat sich aus der Arbeiterschicht hochgearbeitet, hat als Anwalt gegen mächtige Großkonzerne Siege errungen und damit Millionen verdient. Er ist charismatisch, hat einen Südstaatenakzent und spricht mit seiner emotional-sentimentalen Art die einfachen Leute an. Im mittleren Westen, wo Arbeitslosigkeit herrscht, könnte er damit einige Bundesstaaten für Kerry gewinnen. Aber North Carolina, wo er Senator ist, wird er nicht holen können. Diese südlichen Staaten sind für die Demokraten einfach nicht gewinnbar. Und deshalb ist er eher zweite Wahl.

Wer hat die Nase vorn? Ich denke nicht, dass Kerrys Entscheidung für John Edwards als Vize ausschlaggebend sein wird. Edwards ist kein großer Kracher.

Wer wird der nächste US-Präsident? Ach, immer diese Frage.