Erste Minister im Irak

Außenminister der Arabischen Liga erkennen den provisorischen Regierungsrat in Bagdad nicht an

KAIRO/BAGDAD ap/dpa ■ Der Sitz Iraks bei der Arabischen Liga bleibt vorerst vakant. Der Grund dafür ist, dass die Arabische Liga den von den USA eingesetzten irakischen Regierungsrat nicht als legitime Vertretung des Landes betrachtet. Als Begründung gaben die Außenminister der arabischen Liga gestern bei einem Treffen in Kairo an, dass die Regierung nicht vom Volk gewählt worden sei.

Der Rat soll sich inzwischen über die Besetzung von zwölf der insgesamt 25 Ministerposten geeinigt haben. Wie die Zeitung Al-Shiraa gestern berichtete, soll Adib al-Dschadradschi von der Partei der Unabhängigen Demokraten Iraks erster Außenminister der Ära nach dem Sturz Saddam Husseins werden. Dem Innenministerium werde ein Vertreter der schiitischen Dawa-Partei vorstehen. Die zweite wichtige Schiitenpartei, der Hohe Rat für die Islamische Revolution im Irak (Sciri), soll das Erziehungs- und Bildungsministerium zugesprochen bekommen.

„Der Rat ist ein Anfang, aber er sollte den Weg ebnen für eine legitime Regierung, die anerkannt werden kann“, kommentierte der Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Mussa gestern die Regierungsbildung. Die Vertreter der zwölf in Kairo versammelten Staaten bilden ein Komitee, das beim letzten Gipfeltreffen der aus 22 Staaten bestehenden Arabischen Liga mit der Beobachtung der Lage in Irak und in Israel beauftragt worden war.

Im Irak geht der Widerstand gegen die Besatzungsmächte unvermindert weiter. Jüngstes Opfer wurde ein Mitarbeiter der Ölfirma Kellogg Brown & Root.