Afghanistan vertagt Wahlen

DELHI taz ■ Die afghanische Wahlkommission hat beschlossen, die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen erneut zu verschieben. Der Staatspräsident wird nun statt im September am 9. Oktober gewählt; die Parlamentswahlen werden auf den nächsten Frühling verschoben. Dies werde „ein sichereres Klima für die Kandidaten und die Wähler schaffen“, sagte Zakim Shah, der Präsident der Kommission, im afghanischen Fernsehen. Präsident Hamid Karsai wollte unbedingt am Herbsttermin festhalten. Sein Mandat ist seit einigen Wochen abgelaufen. Er fürchtet eine weitere Erosion seiner Legitimität, und dies könnte sich schließlich auf das Wahlverhalten auswirken. Auch die USA drängten aus innenpolitischen Gründen auf eine Herbstwahl. Die UN, Hilfsorganisationen und europäische Staaten plädierten für den Aufschub, damit die erste demokratische Wahl nach 40 Jahren ein Minimum an Glaubwürdigkeit hat. Nur etwas über die Hälfte der wählenden Bevölkerung ist bisher registriert; und die Wahlkreise müssen erst noch bestimmt werden. BY