Irak mit Napalm bombardiert?

US-Militärs räumen gegenüber „Monitor“ den Abwurf von geächteten Bomben ein

KÖLN epd/ap ■ Die USA haben laut ARD-Fernsehmagazin „Monitor“ im Irakkrieg Brandbomben eingesetzt, die ähnlich wie Napalmbomben wirken. Das geht aus einem Vorabbericht zur Donnerstagsendung hervor. Am Dienstag hatte auch die Zeitung San Diego Union-Tribune den Kommandeur eines Fliegerverbandes des US-Marinekorps mit der Erklärung zitiert, im März und April seien Brandbomben gegen Brückenzufahrten eingesetzt worden. Dabei seien irakische Soldaten getötet worden.

Der Zeitung zufolge wurden allerdings Brandbomben des Typs Mark 77 eingesetzt, die laut Marinekorps-Sprecher Michael Daily der Wirkung von Napalm „in bemerkenswerter Weise“ gleichen. Sie werden von manchen Soldaten weiter als „Napalm“ bezeichnet. Laut „Monitor“ erklärte Marinekorps-Oberst Joseph Boehm: „Wir haben 30 Kanister in einem 30-tägigen Krieg verwendet.“

Auch Oberst Daily habe gegenüber „Monitor“ schriftlich den Einsatz der Mark 77-Bomben bestätigt, darunter den gegen den irakischen Beobachtungs- und Artillerieposten Safwan an der kuwaitischen Grenze, bei dem Medienberichten zufolge viele Menschen zu Tode kamen.

Dagegen hat das US-Verteidigungsministerium jeden Einsatz von Napalm im Irakkrieg bestritten. Tatsächlich seien 30 Feuerbomben vom Typ MK 77 benutzt worden. Doch die letzten in den USA verbliebenen Napalm-Vorräte sollen nach Auskunft des Pentagon im Jahr 2001 zerstört worden sein.