Alles im Fluss

Wenig Neues erfuhr der Umweltausschuss über die Tankerhavarie. Alkoholfreie Kapitäne Konsens

Seltene Einigkeit: Zumindest über eine Konsequenz aus der Havarie des Säuretankers „Ena 2“, welche bis auf weiteres auf den Alkoholisierungsgrad von deren Kapitän zurückgeführt wird: Im Ruf nach einer Null-Promillegrenze für Schiffsführer überbieten sich GAL und SPD, zurückstehen möchte aber auch der entfernt zuständige Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Freytag (CDU), nicht.

Vor dem Umweltausschuss der Bürgerschaft äußerte Freytag am Dienstag, der Senat werde im Bundesrat „nach Verbündeten suchen“, um Entsprechendes auf den Weg zu bringen. Auch der Ausschussvorsitzende Christian Maaß (GAL) hatte bereits in der Vorwoche angedeutet, er verhandele mit dem schleswig-holsteinischen Grünen-Bundestagsabgeordneten Rainder Steenblock über die Möglichkeit einer bundesweiten Gesetzesinitiative.

In anderen Fragen vertagte sich der Ausschuss. Nach der parlamentarischen Sommerpause soll geklärt werden, warum zwei der Tankluken der „Ena 2“ geöffnet waren. Maaß möchte auch in Erfahrung bringen, ob der prophylaktische Einsatz einer Ölsperre am Einsatzort erst zur Bildung des ätzenden Sprühnebels geführt hatte, durch den mehrere Personen verletzt worden waren.

Der SPD-Innenexperte Andreas Dressel erneuerte gestern die Forderung, zumindest im Hamburger Hafen rasch ein Alkoholverbot am Steuer einzuführen – das bedürfe keiner „langwierigen Gesetzesänderungen“.

Uneins zeigen sich Senat und Opposition in der Frage, ob das Unglück ökologisch so harmlos ausgegangen ist, wie offiziell verlautbart: Nachdem Fischer das Ausbleiben der Stintvorkommen gemeldet hätten, fordert die SPD-Umweltexpertin Monika Schaal falls nötig ein Verzehrverbot für Elbfische. Mit deren Untersuchung, weiß die Bild-Zeitung, beginnt heute die Umweltbehörde. aldi