Betr.: kinotaz nord

A

88 – Pilgern auf japanisch Deutschland 2008, R: Gerald Koll

„Ein deutscher Filmemacher begibt sich im Frühjahr 2007 auf einen 1.300 Kilometer langen Pilgerweg, der die japanische Insel Shikoku umkreist und an 88 Tempeln und heiligen Stätten vorbei führt. Da er die Landessprache nicht beherrscht und sich nur schwer zurecht findet, ist er im wahren Pilger-Sinne ein Fremder, der sich auf dem Weg zu sich selbst in der Fremde orientieren muss. Ein sinnlicher, mitunter heiterer Dokumentarfilm, dessen Autor zugleich pointiert die Widersprüchlichkeit seiner Situation benennt, schließen sich das Pilgern und das Dokumentieren des Pilgerns sowie die Reflexion darüber doch eigentlich aus.“ (filmdienst) HB

Alles für meinen Vater Deutschland / Israel 2008, R: Dror Zahavi, D: Hili Yalon, Shredi Jabarin

„‚Alles für meinen Vater‘ folgt dem palästinensischen Selbstmordattentäter Tarek durch Tel Aviv. Als er sich auf einem Marktplatz in die Luft sprengen will, stellt er fest, dass seine Bombe nicht funktioniert. Weil Sabbat ist, muss Tarek zwei Tage warten, bis er sie reparieren kann. Eine etwas absurde Prämisse konstruiert der in Tel Aviv geborene Regisseur Dror Zahavi, um in dieser deutsch-israelischen Produktion von menschlichen Begegnungen im Angesicht der Vernichtung zu erzählen. Tarek lernt seine vermeintlichen Feinde immer besser kennen und verteidigt eine junge, selbstbewusste Kioskbetreiberin sogar gegen Übergriffe ihrer eigenen Landsleute. Zahavis redliche Absichten treten leider so oft in den Vordergrund, dass sie einem wirklich packenden und ergreifenden Film letztlich im Wege stehen.“ (Der Spiegel) HH

Alter und Schönheit Deutschland 2008, R: Michael Klier, D: Henry Hübchen, Burghart Klaußner

„Ein an Krebs erkrankter Schauspieler, der im Hospiz dahin siecht, bekommt Besuch von seinen drei besten Freunden, alle wie er jenseits der 50. Gemeinsam gilt es ihnen, sich mit dem nahenden Tod auseinander zu setzen. Filmisch kongenial umgesetzt, ist der Film übers Älterwerden trotz des ernsten Themas von einer gewissen Leichtigkeit durchströmt und gehört zum Eindrucksvollsten und Zärtlichsten, was das aktuelle Kino zu diesem Thema zu bieten hat.“ (filmdienst) HH

Antonias Welt Niederlande/Belgien/Großbritannien 1995, R: Marleen Gorris, D: Willeke van Ammelrooy, Els Dottermans “Wirklich eine ungewöhnliche Familiensaga, die die holländische Regisseurin Marleen Gorris in ihrem jüngsten Film entworfen hat. Voll Witz und trotz aller Melancholie voll Optimismus steckt ihre generationsübergreifende, manchmal märchenhaft wirkende Chronik: Menschen kommen und gehen, Leben entsteht und vergeht. Das alles erzählt Gorris mit einer unglaublichen Leichtigkeit, die mitten ins Herz trifft. Für ihre matriarchale Utopie erhielt sie den Oscar in der Kategorie ,bester fremdsprachiger Film‘.“ (Bremer) HB

Der Architekt Deutschland 2008, R: Ina Weisse, D: Josef Bierbichler, Hilde van Mieghem

„Drama um den Zerfall einer scheinbar intakten Familie und einen Mann, der sich den Fehlern der Vergangenheit stellen muss. Mit dem prominent besetzten und beeindruckend gespielten, metaphernreichen Familiendrama, bei dem sich verdrängte Emotionen vor gewaltiger Winterlandschaft entfalten, gibt Schauspielerin Ina Weisse ein reifes Regiedebüt. Starke, kontrastreiche Bilder von Kameramann Carl-Friedrich Koschnick und ein moderner, subtiler Soundtrack von Annette Focks verstärken die angespannte Atmosphäre.“ (Blickpunkt:Film) H, HH

Ask tutulmasi- Liebesfieber Türkei 2008, R: Timur Savci, D: Matti Salminen, Tim Seyfi

„Der 30-Jährige Ugur hat eigentlich alle Eigenschaften, die sich eine Frau nur wünschen kann: Er ist gut aussehend, smart und erfolgreich im Beruf. Doch müsste er nach Meinung seiner Mutter langsam unter die Haube kommen. Das einzige Problem: Statt seiner Freundin ist Ugur vielmehr dem Fußball verfallen. Seine Zeit verbringt er grölend im Stadion, anstatt sich der aufopfernden Liebe der attraktiven Pinar gewahr zu werden. Diese leidet unter der ständigen Anwesenheit der Jungs aus dem Fußballclub, der Fußballabende im Wohnzimmer und überhaupt unter Ugurs scheinbarer Beziehungsunfähigkeit.“ (film.de) HH

Auf St. Pauli ist der Teufel los Italien/Frankreich 1959, R: Francesco Rosi, D: Alberto Sordi, Belinda Lee / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Der italienische Gastarbeiter Mario gerät unter die Fittiche einer Gaunerbande, die sich auf dem Kiez Verteilungskämpfe mit deutschen und polnischen Kriminellen liefert. Der erste und für lange Zeit einzige ernstzunehmende Spielfilm über Gastarbeiter in Deutschland.“ (Metropolis) HH

Australia Australien/USA 2008, R: Baz Luhrmann, D: Nicole Kidman, Hugh Jackman

„Nach ‚Moulin Rouge‘ hat der australische Regisseur Baz Luhrmann nun ein opernhaftes Epos über die Vergangenheit seiner Heimat gedreht. Es geht um die englische Aristokratin Sarah Ashley (Nicole Kidman), die im Jahr 1939 in Australien den vom Ruin bedrohten Besitz ihres ermordeten Mannes retten muss. Gemeinsam mit einem Viehtreiber (Hugh Jackman) und einem Mischlingsjungen lässt sie 1500 Rinder durch die Wildnis zum Verkauf in die Hafenstadt Darwin treiben, die einem Bombenangriff der Japaner zum Opfer fällt. Western, Melodram und Kriegsfilm vereinen sich hier in drei Akten zu einem bildgewaltigen, aber in die Länge gezogenen Werk.“ (Rheinischer Merkur ) BHV, H, HB, HH, HL

B

Bamako Frankreich/USA 2006, R: Abderrahmane Sissako, D: Aïssa Maïga, Maimouna Hélène Diarra / Originalfassung mit Untertiteln “Im Innenhof eines populären Wohnquartiers im Zentrum der Hauptstadt Malis findet eine fiktive Gerichtsverhandlung über die realen Auswirkungen der neoliberalen Wirtschaftspolitik von Weltbank und Währungsfonds statt. Zur Debatte steht die zunehmende Verarmung der Bevölkerung Afrikas. Dem gewichtigen Sachverhalt begegnet Abderrahmane Sissako mit filmästhetischer Leichtigkeit und einer faszinierenden Montage von afrikanischem Alltag und juristischem Diskurs. Für seinen ebenso politischen wie poetischen Film konnte der im Hof des Geschehens aufgewachsene Regisseur einen veritablen Gerichtspräsidenten sowie namhafte französische und afrikanische Advokaten und Advokatinnen gewinnen. In den Zeugenaussagen spiegelt sich neben Misere das reiche Spektrum afrikanischer Kultur vom Gesang des Griot bis zur eindringlichen Anklage der ehemaligen Kulturministerin Malis, der Schriftstellerin Aminata Traoré.“ (Neue Zürcher Zeitung) H

Die Bankiersfrau Frankreich 1980, R: Francis Girod, D: Romy Schneider, Jean-Louis Trintignant

„Eine Frau: In jungen Jahren geht sie mit anderen Frauen und kommt darüber zu ihren ersten Millionen. Später macht sie Karriere im Bankgeschäft, was einigen Bankiers gar nicht gefällt. Als sie schließlich ganz oben ist, sucht ihr mächtigster Kontrahent sie ein für allemal zu vernichten. In diesem verschwenderischen Ausstattungsfilm ermöglicht die Hose der Frau den Zugang zu Börse, Finanzwelt und Macht. Für diese Anmaßung muss der weibliche Bankier scheitern.“ (Metropolis) HH

Bedtime Stories – Gute Nacht Geschichten USA 2008, R: Adam Shankman, D: Adam Sandler, Guy Pearce

„Sich für Kinder Gute-Nacht-Geschichten auszudenken, bietet talentierten Erzählern grenzenlose Möglichkeiten fantasievollen Austobens. In ‚Bedtime Stories‘ hockt sich nun Adam Sandler abermals als leicht entrückter Underdog ans Bett von Neffe und Nichte und merkt, dass er mit Hilfe seiner Geschichten die Wirklichkeit beeinflussen kann. Von Fabulierkunst ist das allerdings alles weit entfernt: Während bei den eingesprenkelten Märchenonkeleien die Ideenarmut mit Effekt-Trara übertüncht wird, bietet die Handlung kaum mehr als schematische, familienselige Hollywoodunterhaltung.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, KI

Berlin Calling Deutschland 2008, R: Hannes Stöhr, D: Paul Kalkbrenner, Rita Lengyel

„Feines Porträt eines Technomusikers, gedreht an Original-Schauplätzen der Clubszene von Berlin. Drogen, Liebe, Wahnsinn – alles ist drin in dem dritten Film von Regisseur Hannes Stöhr (‚Berlin is in Germany‘, ‚One Day in Europe‘). Technomusiker Paul Kalkbrenner, der hier neben Filmgrößen wie Corinna Harfouch sein Schauspieldebüt gibt, spielt den Musiker Ickarus, der zwischen Albumproduktion und geschlossener Anstalt steht. Nicht nur ein Film für Clubgänger.“ (tip) HH

Billu Barber Indien 2008, R: Priyadarshan, D: Shah Rukh Khan, Om Puri

„Der „King of Bollywood“ Shah Rukh Khan spielt sich selbst: An der Seite des international renommierten Darstellers Irrfan Khan ist er als umjubelter Filmstar zu sehen, der mit Hilfe eines einfachen Frisörs zu sich und seiner Vergangenheit findet. Das Drama um wahre Freundschaft und die Schönheit des Lebens von Regisseur Priyadarshan präsentiert außerdem weitere Leinwandgrößen wie Om Puri, Lara Dutta und Deepika Padukone, Kareena Kapoor und Priyanka Chopra in Cameo-Auftritten.“ (rtl2) HH

Bolt – Ein Hund für alle Fälle USA 2008, R: Byron Howard, Chris Williams

„Einen Hund, der als Superheld einer Fernsehserie ein Mädchen beschützt und diese Fiktion für Realität hält, verschlägt es in die raue Wirklichkeit, als sein Frauchen entführt wird. Zusammen mit einer Straßenkatze und einem Hamster, der sich als sein größter Fan entpuppt, macht sich der Vierbeiner quer durch Amerika auf die Suche nach dem Kind. Der erste auch für eine 3D-Auswertung konzipierte Animationsfilm aus dem Hause Disney unterhält dank liebevoll entworfener Charaktere, hübscher Wortwitze und frecher Persiflagen und erteilt nebenbei anrührende, nicht allzu kitschige Lektionen in Sachen Freundschaft und Zusammenhalt.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

The Boss Of It All Dänemark 2008, R: Lars von Trier, D: Peter Gantzler, Jens Albinus

„Mit einer absurden Office-Komödie erholt sich Lars von Trier weiter von den Anstrengungen seiner größeren internationalen Projekte. ‚The Boss of It All“ erzählt von einem Kopenhagener Firmenchef, der sich einen imaginären Vorgesetzten erfunden hat, den er seit Jahren für alle unpopulären Entscheidungen im Betrieb verantwortlich macht. Als er die Firma verkaufen will, muss für eine Woche ein Schauspieler die Rolle des ‚Boss of It All‘ übernehmen. Doch der Auftritt des zunehmend eigensinnigen Akteurs sorgt für immer absurde Wendungen. Die überaus vergnügliche Erzählung hat der spielfreudige Regisseur mit einem neuen Kameraverfahren aufgenommen, bei dem ein Computer die Wahl des Bildausschnitts mitbestimmt.“ (tip) HH

Bride Wars - Beste Feindinnen USA 2008, R: Gary Winick, D: Anne Hathaway, Kate Hudson

„Wie aus besten Freundinnen die ärgsten Feindinnen werden: Weil sie beide das Datum ihrer Hochzeit auf denselben Termin festgesetzt haben, machen sich eine Lehrerin und eine Rechtsanwältin in den drei Monaten davor das Leben gegenseitig zur Hölle. Weil sie dabei auch ihre Intelligenz und ihren gesunden Menschenverstand suspendieren, wird das Anschauen dieser witzlosen Komödie für den Zuschauer zur Qual - und nebenbei zu einem Argument gegen Hochzeiten der opulent-aufgeplusterten Art.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Buddenbrooks Deutschland 2008, R: Dr. Heinrich Breloer, D: Armin Mueller-Stahl, Iris Berben

„Über drei Generationen hinweg schildert Thomas Mann in seinem Roman den Aufstieg und Fall einer Lübecker Kaufmannsfamilie im 19. Jahrhundert. Die schnelle Abfolge von Erfolg und Niederlage, von Glück und Tod stürzt die Familie in ein Wechselbad der Gefühle. Allzu oft werden diese Schicksalsschläge von schwerem Unwetter mit Blitz und Donner begleitet. Das ist pures Klischee, und doch gelingt es dem Film mit beeindruckender Souveränität, jeden Anflug von Pathos zu vermeiden. Keine großen Gefühle, sondern verhaltene Trauer - und am Ende ein Gefühl der Wehmut, das die Bilder lange nachwirken lässt.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Buffalo Bill and the Indians or Sitting Bull’s History Lesson USA 1976, R: Robert Altman, D: Paul Newman, Geraldine Chaplin / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine ganze Stadt ist 1885 die Kulisse für die Super- Wild-West-Show von William Cody alias Buffalo Bill. Zu einem Stamm originaler Sioux-Indianer leiht sich Cody aus dem Gefängnis den legendären Häuptling Sitting Bull als Star für die Show. Aber Cody ist im ständigen Rausch und mit Frauengeschichten beschäftigt, und die Indianer haben eine eigene Vorstellung von der Show. In Altmans zynischem Film geht es um vielfache Wechselspiel von Showbusiness und Politik, und wie so oft deckt er dabei die Kluft zwischen populärer Mythologie und amerikanischer Realität auf.“ (Kino 46) HB

C

Christoph Schlingensief – Die Piloten Deutschland 2008, R: Cordula Kablitz-Post

„Die Talkshowsatire ‚Talk 2000‘, ausgestrahlt 1997 auf Kanal 4 und ORF, war einer der Meilensteine im Werk des Aktionskünstlers Christoph Schlingensiefs. Zehn Jahre später köchelt er deren Konzept noch einmal auf und dreht ‚Die Piloten - eine Talkshow in 6 Folgen, die nie ausgestrahlt wird‘ – durchgeknallt und trashig. Zig Stunden Filmmaterial später, komprimiert auf 95 Minuten und angereichert mit Erklärungen zur Entstehung, ist die Essenz der beabsichtigten Show bestenfalls noch zu erahnen. Es ging um Tod, Krankheit, Sex und die Dekonstruktion der beteiligten Prominenten. Nichts Neues im Schlingensief-Universum, aber wild und gnadenlos. Mit dabei: Gottfried Fischer, Jürgen Fliege, Claudia Roth und Sido.“ (tip) HH

E

Effi Briest Deutschland 2009, R: Hermine Huntgeburth, D: Julia Jentsch, Sebastian Koch

Hermine Huntgeburths Neuinterpretation des klassischen Stoffes geradezu undogmatisch. Ihr Film hält sich eng an die literarische Vorlage und entwickelt doch ein erstaunliches Eigenleben. Trotz historischer Dekors wirkt die Geschichte alles andere als altmodisch. Im Gegenteil: In jeder Szene spürt man die Hingabe, die Begeisterung und die Souveränität, mit der sich die Regisseurin und ihr glänzendes Ensemble den Roman angeeignet haben. Hermine Huntgeburth (“Die weiße Massai“, „Bibi Blocksberg“) sieht in Effi nicht das Opfer einer gnadenlosen Gesellschaft, sondern eine freiheitsliebende Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Das macht sie auch im Jahr 2009 zu einem Kind ihrer Zeit - und zu einem echten Vorbild für freche Mädchen und wilde Hühner.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

“ El baño del Papa - Das große Geschäft Uruguay 2007, R: Enrique Fernández & César Charlone, D: César Troncoso, Virginia Méndez / Originalfassung mit Untertiteln

“Die Nachricht, dass der Papst ein uruguayisches Grenzstädtchen besuchen will, versetzt dessen Bewohner nicht nur in religiöse Verzückung, sondern weckt auch geschäftliche Interessen. Ebenso amüsante wie bittere Satire über Menschen in Armut, die gerne auch einmal zu den Nutznießern einer globalisierten Welt gehören möchten. Dabei bringt die humorvolle Geschichte viel Verständnis für die Protagonisten und ihre menschlichen Schwächen auf.“ (filmdienst) H

Endlich Witwe Frankreich 2008, R: Isabelle Mergault, D: Michèle Laroque, Jacques Gamblin

„Als ihr unsympathischer Ehemann bei einem Unfall umkommt, hofft eine großbürgerliche Frau in mittleren Jahren, ihr Leben künftig mit ihrem Geliebten teilen zu können. Sie bringt es jedoch nicht über sich, ihrer Verwandtschaft, die sich in ihrer Villa in einem südfranzösischen Hafenort eingenistet hat, ihre wahren Gefühle zu gestehen, und verhaspelt sich in einem Netz aus Lügen und Heimlichkeiten. Mit karikierenden Milieuzeichnungen und burlesken Situationen eher derbe denn subtil unterhaltende Komödie, deren Hang zu Übertreibungen mitunter zu eskalieren droht.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI

Er steht einfach nicht auf Dich USA 2008, R: Ken Kwapis, D: Scarlett Johansson, Drew Barrymore

„Beziehungskomödie, die auf dem Bestseller der „Sex & The City“-Autoren Greg Behrendt und Liz Tucillo beruht. Hollywood-Frohnatur Drew Barrymore produzierte diesen oft vergnüglichen Episodenfim über drei verkorkste Paare in Baltimore. Das frisch aufspielende Ensemble besteht aus Stars und tollen Newcomern. Bloß, dass alles sehr fernsehhaft aussieht und am Ende ein Happy-End ums andere ausgemalt werden muss, nervt ein bisschen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

F

Freitag der 13. USA 2009 D: Marcus Nispel, D: Jared Padalecki, Danielle Panabaker

„Das Erfolgsteam hinter dem „Texas Chainsaw Massacre“-Remake verabreicht einer weiteren Ikone des Slasher-Kinos eine Frischzellenkur. Seit Blockbuster-Garant Michael Bay (“Transformers“) 2003 mit einer durchgestylten Neuauflage vom „Texas Chainsaw Massacre“ für Furore sorgte, fabriziert seine Produktionsfirma Platinum Dunes Horrorklassiker-Remakes am laufenden Meter. Nach „Amityville Horror“ und „The Hitcher“ holt Bay jetzt mit „Massacre“-Regisseur Marcus Nispel die legendäre Slasher-Filmreihe „Freitag der 13.“ aus der Versenkung.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Der fremde Sohn USA 2008, R: Clint Eastwood, D: Angelina Jolie, John Malkovich

„Ihr Sohn verschwindet spurlos, Monate später bringt die Polizei ihr einen fremden Jungen: So beginnt der größte Albtraum für Angelina Jolie als Single-Mutter. Was sich Drehbuchautoren nicht dramatischer ausdenken können, hat sich tatsächlich zugetragen. Der Fall Christine und Walter Collins gilt als einer der größten Skandale seiner Art in der US-Geschichte. Und Clint Eastwoods Verfilmung steht dieser Größe in nichts nach. Stilistisch erinnert sein Porträt der Schattenseite von Los Angeles an die Klassiker ‚L. A. Confidential‘ und ‚Chinatown‘. Gradlinig und mit ruhigen Einstellungen erzählt der oscarverwöhnte Altmeister (‚Million Dollar Baby‘) die ergreifende Story und vertraut dabei ganz auf die schauspielerische Klasse seiner Hauptdarstellerin Angelina Jolie!“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Frost/Nixon USA/Großbritannien/Frankreich 2008 , R: Ron Howard, D: Michael Sheen, Frank Langella

„„Frost/Nixon“ rekonstruiert ein Marathon-Interview des britischen TV-Moderators David Frost mit dem früheren US-Präsidenten Richard Nixon im Jahr 1977. Das Interview schrieb Geschichte, weil Nixon darin seine Verstrickung in den Watergate-Skandal zugab. Hollywood-Regisseur Ron Howard (“Apollo 13“) inszeniert das Duell der beiden Männer als eine packende rhetorische Schlacht - und schafft es, das Kinopublikum mitten in diesen Waffengang mit Worten hineinzuziehen. Dabei ist der Dampfplauderer Frost dem gewieften Taktiker Nixonzunächst unterlegen. Mit einer Mischung aus Vergnügen und Verdruss verfolgt der Zuschauer, wie der Jetset-Journalist, der wenig Erfahrung mit Politiker-Interviews hatte, von seinem Gegenüber glatt über den Haufen schwadroniert wird. Howards Film legt nahe, dass Nixon im Laufe des Interviews erkannte, dass er durch ein Schuldgeständnis vielleicht verhindern könnte, als ewiger Lügner in die Geschichte einzugehen. Zwar vollzieht sich Frosts Wandlung zum harten investigativen Reporter im Film etwas abrupt - doch selten war Reden über Politik so mitreißend wie in diesem für fünf Oscars nominierten Film.“ (Der Spiegel) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL

G

Die Geschichte vom Brandner Kaspar Deutschland 2008, R: Joseph Vilsmaier, D: Franz Xaver Kroetz, Michael „Bully“ Herbig

„Der Brandner Kaspar haut den Tod beim Kartenspielen übers Ohr und kann ihm ein längeres Leben abluchsen. Dieses wird allerdings ihm zum Fluch, als seine geliebte Enkelin durch ein Unglück lange vor der Zeit stirbt. Verfilmung eines bayerischen Volksstücks, die in allen Belangen auf Nummer sicher geht und teilweise recht krachlederne Unterhaltung bietet.“ (filmdienst) HB

Glaubensfrage USA 2008, R: John Patrick Shanley, D: Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman

„Als in einer katholischen Schule in der Bronx in den 1960er-Jahren erstmals ein schwarzer Schüler unterrichtet wird, prallen ein reformfreudiger Priester und die strenge Leiterin, eine Nonne, aufeinander. Diese schürt den Verdacht, der Geistliche würde seinen Schüler missbrauchen. Ein Drama über den schmalen Grat zwischen Überzeugung und der Ungewissheit, wie sich die Wahrnehmung im Schatten eines Verdachts verändert. In kammerspielartigen Dialog-Sequenzen entwickelt sich im Katz-und-Maus-Spiel zwischen Nonne und Priester unterschwellig eine Auseinandersetzung mit der kirchlichen Geschlechterhierarchie, die an überzogenen Klischeevorstellungen von Nonnen und Klostererziehung und mitunter allzu durchsichtiger Symbolik krankt. Trotz reizvoller Ansätze bleibt unterm Strich kaum mehr als ein konventionelles Kokettieren mit dem Sujet.“ (filmdienst)H, HB, HH, HL, KI

H

Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck

Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen - nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert . Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. (hip) HB

Das Hundehotel USA 2008, R: Thor Freudenthal, D: Emma Roberts, Jake T. Austin

„Nachdem die beiden Waisenkinder Andi und Bruce ein verlassenes Hotel zu einer Unterkunft für streunende Hunde hergerichtet haben, müssen sie sich allerhand einfallen lassen, um ihre exzentrischen Gäste bei Laune zu halten. Die Ideenvielfalt, mit der die rasant und liebevoll inszenierte Story aufwartet, ist erstaunlich - für eine Bulldogge mit manischem Kaubedürfnis etwa wird ein Schuhspende-Automat erfunden. Die Dreharbeiten mit Dutzenden von Hunden bedeuteten eine zusätzliche Herausforderung für Regiedebütant Thor Freudenthal, der seine vierbeinigen Darsteller aber trotzdem zu einer glaubwürdigen Performance führen konnte.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

I

Im Schatten des Mondes Großbritannien 2007, D: David Sington, Christopher Riley

„Die Dokumentation schafft es mit aktuellen Interviews mit den noch lebenden Crewmitgliedern der Appollo-Missionen, sowei, zum Teil noch unveröffentlichten Archivaufnahmen der Nasa, eine Ära wieder auferstehen zu lassen. Regisseur David Sington fängt die Faszination Mond ein, feiert den Glauben an Technik, Pioniergeist und Siegermentalität - ohne dabei aber in unangenehmes Pathos auszubrechen.“ (Blickpunkt:Film) H, HH

The International Deutschland/Großbritannien 2008, R: Tom Tykwer , D: Clive Owen, Naomi Watts

„Raffinierter Verschwörungsthriller über einen Interpolagenten, der einflussreichen Banken ihre Beteiligung an einem internationalen Waffenhändlerring nachweisen will. Mit seinem ersten für ein amerikanisches Studio realisierten Projekt erfüllt sich Tom Tykwer den Traum eines lupenreinen Genrefilms. Inspiriert von klassischen Verschwörungsthrillern wie „Der Dialog“ und „Der Marathon-Mann“, spinnt Tykwer mit seinem in Europa und den USA entstandenen und hoher Präzision realisierten Stoff ein feines Netz aus Intrigen und falschen Fährten. Mit Clive Owen und Naomi Watts stehen dem gebürtigen Wuppertaler zwei hochkarätige Stars zur Seite.“ (Blickpunkt:Film) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL

J

Jerichow Deutschland 2008, R: Christian Petzold, D: Benno Fürmann, Nina Hoss

„Die Wege zweier Männer und einer Frau kreuzen sich im Nordosten Deutschlands. Sie könnten ihr Leben gegenseitig durchaus bereichern, finden jedoch keine tragfähige und loyale Haltung zueinander. Ein vielschichtiger, darstellerisch intensiver Film über Träume, Sehnsüchte und Leidenschaft, dessen Protagonisten ziellos durchs Leben driften und nur an Güter glauben, die mit den Händen greifbar sind. Auf der Grundlage eines Kriminalromans, den Luchino Visconti bereits 1942 verfilmte (“Ossessione“), entstand ein beeindruckender Film, der nicht nur deutsche Befindlichkeiten überzeugend spiegelt.“ (filmdienst) HB, HH

K

Kinski – Jesus Christus Erlöser Deutschland 2008, R: Peter Geyer, D: Klaus Kinski

„Dokumentation über die legendäre ‚Jesus Christus Erlöser‘-Rezitation von Klaus Kinski im November 1970 in Berlin, die durch Zwischenrufe des Publikums zum Debakel wurde. Der klug montierte Film gibt die spannungsgeladene Dramaturgie des Abends nahezu chronologisch wieder. Ein aufregendes und zugleich amüsantes Zeitdokument über das debattiersüchtige Berliner Milieu der frühen 1970er-Jahre, in dem Ernsthaftigkeit und Verbohrtheit oft nahe beieinander lagen.“ (filmdienst) HB

Die Klasse Frankreich 2008, R: Laurent Cantet, D: François Bégaudeau, Vincent Caire

„Laurent Cantets meisterhafter Film macht das Klassenzimmer zur Hauptbühne für eine achte Klasse einer Grundschule im 20. Pariser Arrondissement: Jugendliche im Alter von 14 oder 15 Jahren, von denen die meisten einen Migrationshintergrund haben. Wie alle Jugendlichen dieses Alters haben sie Null Bock auf Schule, beschäftigen sich lieber mit Handys und iPods. Sie verwandeln das Klassenzimmer in einen Dschungel, in dem sie mit schroffen Mitteln um Anerkennung ringen. Langsam kristallisieren sich einzelne Schülerfiguren aus dem Chaos heraus und man wird in die Dramatik ihrer Schicksale hineingezogen.“ (tip) HB, HH, HL

Krabat Deutschland 2008, R: Marco Kreuzpaintner, D: David Kross, Daniel Brühl

“,Krabat‘ erzählt nach Otfried Preußlers gleichnamigem Jugendbuch-Klassiker von einem Zauberlehrling . Der Film schwelgt in erdenschweren Bildern von Knechtschaft und Tod, lässt einen finsteren Meister der Schwarzen Kunst walten und eine furchtsame Burschenschaft so viel schuften, dass sie kaum zum Zaubern kommt. Leinwand-Magie kann sich bei so viel Trübsinn nicht entfalten - Harry Potter hilf!“ (Der Spiegel) H

Kurz & schmerzlos Deutschland 1998, R: Fatih Akin, D: Mehmet Kurtulus, Aleksandar Jovanovic

“In Fatih Akins furiosem Regiedebüt, einem Krimidrama um Freundschaft, Liebe und Verrat, geht es um einen Türken, einen Serben und einen Griechen - dicke Freunde, zusammen aufgewachsen in einer richtigen ,Multi-kulti‘-Welt in Hamburg-Altona. Dass die drei Jungdarsteller beim Filmfest in Locarno gemeinsam den ,Bronzenen Löwen‘ bekamen, ist Beweis dafür, wie gut sie hier sind. Vor allem sind sie aber eines: echt. Solche Typen gibt es wirklich - und nicht nur in Hamburg-Altona.“ (TV-Spielfilm) HH

L

Die Legende von Paul und Paula DDR 1973, R: Heiner Carow, D: Angelica Domröse, Winfried Glatzleder

“Für den Anspruch auf das Glück ihrer Liebe kämpfen zwei junge Menschen zäh und einfallsreich gegen individuelle Schwierigkeiten, gesellschaftliche Normen und Anpassungideologien. Ein erfrischend unterhaltsamer und offener Film aus der DDR, der Traum und Wirklichkeit, Poesie und banale Alltagsrealität mischt und mit Spaß, Ironie und Ernst künstlerisch gestaltet.“ (Lexikon des internationalen Films) HB

Let’s Make Money Österreich 2008, R: Erwin Wagenhofer

„Hochklassiger Report über das Wesen der internationalen Finanzindustrie: Regisseur Erwin Wagenhofer (‚We Feed the World‘) berichtet in eindringlichen Bildern von der unerschöpflichen Gier der Rendite-Söldner und der selbstzerstörerischen Eigen dynamik des Großkapitals. Wenn es einen Film gibt, der eine Revolution auslösen kann, dann ist es dieser!“ (tip) BHV, HB, HH

Lulu & Jimi Deutschland / Frankreich 2008, R: Oskar Roehler, D: Jennifer Decker, Ray Fearon

„Die Tochter einer bankrotten Fabrikantenfamilie in einer Provinzstadt verliebt sich in den 1950er-Jahren in einen schwarzen US-Amerikaner, sehr zum Unwillen ihrer dominanten Mutter, die dem flüchtenden Liebespaar sogar einen Killer auf den Hals hetzt. Eine schrille und überzeichnete Mischung aus Melodram und Komödie, inszeniert als Hommage auf David Lynch und seinen Film ‚Wild at Heart‘. Ausgeprägtes Lichtdesign, markante Darsteller und überspitzte Genremuster verorten Oskar Roehlers sehr persönlichen Film in einer bunten Pop-Märchenwelt, aus der sich freilich keine Aussagen über die Wirklichkeit in den 1950er-Jahren ableiten lassen.“ (filmdienst) HH

N

Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht USA 2008, R: Peter Sollett, D: Michael Cera, Kat Dennings

“Coole Teeniekomödie über zwei verlorene Seelen, die auf einer abenteuerlichen Reise ans Ende der New Yorker Nacht zueinander finden.Die Konstellation und Besetzung von Michael Cera (“Superbad“) in der Hauptrolle, lässt bei Peter Solletts Verfilmung des coolen Jugendromans von Rachel Cohn und Daivd Levithan auf den „Juno“ des Jahres schließen. Was „Nick & Norah“ nicht ist - und auch nicht sein will. Vielmehr ist die mit hipper Indiemusik gespickte Ode ans Jungsein und die eine, besondere Nacht im Leben ein unbeschwerte Teeniekomödie, die keiner Albernheit aus dem Weg geht und gerade deshalb Laune macht.. Zumal sich Kat Dennings (“Jungfrau (49), männlich, sucht...“) an der Seite von Cera als Star von morgen empfiehlt.“ (Blickpunkt: Film)

Novemberkind Deutschland 2008, R: Christian Schwochow, D: Anna Maria Mühe, Ulrich Matthes

„Die Geschichte einer jungen Frau in einem mecklenburgischen Dorf, die durch die Nachforschungen eines aus dem Westen angereisten Literaturprofessors die Wahrheit über ihre Mutter erfährt. Großartig besetzt und klug erzählt, verdichtet sich die schmerzhafte Suche nach Schuld und Verständnis zu einer Reise in die deutsch-deutsche Befindlichkeit knapp 20 Jahre nach Mauerfall. Anna Maria Mühe brilliert in einer Doppelrolle.“ (tip) HB, HL, OL

O

O‘Horten Norwegen 2008, R: Bent Hamer, D: Björn Floberg, Nils Gaup

„Der Norweger Bent Hamer hat ein Herz für Männer jenseits der Pensionsgrenze. Nach den Eigenbrötlern in „Eggs“ und „Kitchen Stories“ steht auch in „O‘Horten“ wieder ein älterer Mann im Zentrum: Diesmal verpasst Zugführer Odd Horten den letzten Zug vor dem Ruhestand und befindet sich danach auf einer Odyssee, auf der sich Pensionär und Film im gemächlichem Tempo von einer hinreißend absonderlichen Situation zur nächsten treiben lassen. Minimalismus trifft auf lakonischen Humor, Melancholie und menschliche Wärme.“ (tip)

Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat USA 2008, R: Bryan Singer, D: Tom Cruise, Kenneth Branagh

„Solider Thriller rund um das spektakuläre Attentat auf Adolf Hitler, das Oberst Claus Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer am 20. Juli 1944 verübten. Der Film zieht seine Spannung in der ersten Hälfte aus den Diskussionen im Widerstandskreis. In der zweiten Hälfte erzeugt Regisseur Bryan Singer den gesteigerten suspense, indem er minutiös erzählt, wie knapp Mordanschlag und Machtübernahme scheiterten. Getragen wird ‚Operation Walküre‘ von einem hervorragenden Ensemble britischer Schauspieler (Bill Nighy, Kenneth Branagh, Tom Wilkinson, Terence Stamp), in dem der zurückhaltend agierende Hollywoodstar Tom Cruise als Stauffenberg nur selten unangenehm auffällt.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

P

Die Perlmutterfarbe Deutschland 2008, R: Marcus H. Rosenmüller, D: Markus Krojer, Dominik Nowak

„Bayern 1931: Vor dem Hintergrund des aufziehenden Nationalsozialismus erlebt der zwölfjährige Alexander spannende Abenteuer mit seinen Freunden, darunter eine Schneeballschlacht gegen die Parallelklasse. Beim Versuch, Mitschülerin Lotte zu beeindrucken, verstrickt er sich in Notlügen. Wie soll er da nur wieder rauskommen? Manchmal allzu belehrend, erinnert der Film in seinen besten Momenten an „Das fliegende Klassenzimmer“.“ (Cinema) H, HB, HL

Prinzessin Mononoke Japan 1997, R: Miyazaki Hayao

“In dieser im Japan des 14. Jahrhunderts angesiedelten Trickfilmfabel gibt es allerlei Charaktere und Fronten. Da kämpft etwa die von Wölfen aufgezogene Mononoke gegen eine Stadt, die gierig Eisenerz fördert. Mit einer clever verwinkelten und episch inszenierten Handlung ist der Film in seiner Botschaft äußerst vielschichtig. Und entpuppt sich dank Understatement und scharfkantiger Figurenzeichnung als eine moderne Auseinandersetzung mit der Koexistenz von Mensch und Natur.“ (Zoom)

R

Recep Ivedik 2 Türkei 2009, R: Togan Gökbakar, D: Sahan Gökbakar2Nach dem ersten Teil kommt nun die Fortsetzung, in der Recep Ivedik seiner Großmutter einen letzten Wunsch erfüllen will: Er soll ein erwachsener und selbständiger Mann werden - für den trinkfreudigen Chaot eine echt schwere Aufgabe!“ (moviepilot) BHV, H

Reich des Bösen - Fünf Leben im Iran Deutschland 2007, R: Mohammad Farokhmanesh

„Facettenreiche Studie über die iranische Gesellschaft, die an vier persönlich geprägten Fallbeispielen unterschiedliche politische und religiöse Positionen im bürgerlichen Milieu Teherans analysiert. Gegenwart und Zukunft der „condition humaine“ im Iran werden kontrovers, aber im Hinblick auf gesamtgesellschaftliche Perspektiven unter Berücksichtigung islamischer Werte diskutiert.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Revanche Österreich 2007, R: Götz Spielmann, D: Andreas Lust, Ursula Strauss

„Um Schuld und Rache kreist dieser Film: Eine junge ukrainische Prostituierte kommt, weil sie im Fluchtauto eines Bankräubers sitzt, durch die Schüsse eines Polizisten zu Tode. Der Flüchtige nimmt, um Vergeltung zu üben, anonym Kontakt zu dem Todesschützen auf - und findet einen in Selbstvorwürfen Verstrickten, Verzweifelten vor. Er nähert sich seinem Kontrahenten, ohne die Sache zu überstürzen. Das Schicksal nimmt seinen unabsehbaren Lauf. Schlüssig inszeniertes Rachedrama.“ (tip) HB, HH

The Rocker USA 2008, R: Peter Cattaneo, D: Rainn Wilson, Christina Applegate

„“Six Feet Under“-Star Rainn Wilson endlich auf der Leinwand: Als peinlicher Gruftie zeigt er einer Schülerband, was Rock ‘n‘ Roll ist. Vom Sex mit Groupies bis zum Erbrechen kurz vorm Auftritt greift Regisseur Peter Cattaneo (“Ganz oder gar nicht“) viele Klischees aus dem Musikbusiness auf, um sie in Gags zu verwandeln. Zugleich räumt er durch seinen tragikomischen Helden mit Rock-‘n‘-Roll-Mythen auf. Dieser gelungene Mix aus Klamauk und Ernsthaftigkeit gibt dem Film seine besondere Qualität.“ (Cinema) HH

S

Saw V USA 2008, R: David Hackl, D: Tobin Bell, Costas Mandylor

„Der psychopathische Folterer Jigsaw ist im vierten Teil der erfolgreichen Horrorserie gestorben. Doch dem Gesetzt der Serie gehorchend, belebt man ihn in diesem Fließbandprodukt zumindest in Rückblenden erneut zum Leben. Denn zum Glück hatte der Puzzel-Mörder einen geheimen Folterknecht, der nun munter weiter foltern darf. Wie spannend man die Folterspielchen mit profillosen Darstellern im fünften Aufguss noch finden mag, hängt sicher auch von der Konstitution des Betrachters ab.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Der seltsame Fall des Benjamin Button USA 2008, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Cate Blanchett

„Ein langer Film über das Sterben im Gewande einer epischen Romanze, deren Titelheld (Brad Pitt) im Körper eines Greises zur Welt kommt und diese rückwärts alternd als Säugling wieder verlassen muss. Dazwischen liegen achtzig Jahre voller wunderlicher Expeditionen um den Globus, durch das Labyrinth des Schicksals und direkt in das menschliche Herz, die Regisseur David Fincher mit profunder Melancholie und unfassbar subtilen Spezialeffekten inszeniert. Ein modernes Märchen, unvergesslich und unverzichtbar.“ (tip) BHV, DEL , H, HB, HH, HL, KI, OL

Sieben Leben USA 2008,R: Gabriele Muccino, D: Will Smith, Rosario Dawson

„Will Smith hat in den letzten Monaten als Weltenretter in „I Am Legend“ und „Hancock“ so viele Kraftakte biblischer Größe vollbracht, dass man ihm glatt einen Erlöserkomplex unterstellen könnte. Auch sein neuer Film „Sieben Leben“ (Regie: Gabriele Muccino) erzählt eine reichlich absurde Passionsgeschichte. Darin geht es um Schuld und Sühne, einen tragischen Unfall und sieben Personen, denen Gutes widerfahren soll für all das Unheil, das der von Smith gespielte Held angerichtet hat. Dank seines lässigen Charmes, eines aufwühlenden Soundtracks und der wunderbaren Rosario Dawson an seiner Seite kann Smith zwar bisweilen übertünchen, was für ein messianischer Murks im Drehbuch steht. Dennoch fühlt sich der Zuschauer eher unangenehm berührt, wenn Smith immer wieder aus Leibeskräften auf die Tränendrüsen drückt.“ (Der Spiegel) BHV, H, HB, HH, KI, OL

Die Spaziergängerin von Sans-Souci Deutschland/Frankreich 1982, R: Jacques Rouffio, D: Romy Schneider, Michel Piccoli

“Für den Präsidenten einer Hilfsorganisation wird die Vergangenheit wieder lebendig, als er in einem ausländischen Diplomaten einen faschistischen Botschaftsrat erkennt: der Tod seiner jüdischen Eltern, seine Verkrüppelung durch die SA, seine Flucht und der Überlebenskampf seiner Pflegemutter, einer deutschen Emigrantin in Paris, deren Mann ins KZ gebracht worden war. Er nimmt späte Rache und erschießt den Mörder der Menschen, die er liebte. Als große Rückblende erzählter melodramatischer Liebesfilm mit politischen Bezügen, der arg konstruiert wirkt und die heraufbeschworene Nazi-Zeit eher als nostalgisch angehauchte Zeitkulisse einsetzt. Herausragend allein die schauspielerische Leistung Romy Schneiders in ihrer letzten Rolle.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

The Spirit USA 2008, R: Frank Miller, D: Gabriel Macht, Eva Mendes

„Ein Bösewicht will die Metropole Central City unterwerfen, doch die mysteriöse Schattengestalt „The Spirit“ vermag dem Gangster Paroli zu bieten. Eine Reihe schöner Frauen mischt als Kontrahentinnen, aber als auch als Verbündete des Helden im Kampf um die Stadt mit. Die an eine Comic-Reihe der 1940er-Jahre anschließende Superhelden-Verfilmung versucht vergeblich, ihre Figuren in eine halbwegs plausible Geschichte einzubinden. Zudem gelingt es ihr nicht, der stilisierten Comic-Ästhetik aus scharfen Kontrasten, gezielten Überbelichtungen, flächiger Farbigkeit und obsessiven Schattenmalereien neue Facetten abzugewinnen.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Stilles Chaos Italien 2008, R: Antonello Grimaldi, D: Nanni Moretti, Blu Yoshimi / Originalfassung mit Untertiteln

„‚Stilles Chaos‘ herrscht im Leben des italienischen TV-Managers Pietro (Nanni Moretti), seitdem seine Frau gestorben ist und er sich um seine Tochter Claudia kümmern muss. Fortan verbringt Pietro seine Tage auf einem kleinen Platz vor Claudias Schule und wartet bis Unterrichtsschluss auf sie. Aus dem Kommen und Gehen von Freunden, Verwandten und Kollegen, die ihn dort aufsuchen, entwickelt der Film einen bizarren und bezaubernden Reigen. Antonello Grimaldis Leinwand-Adaption des Romans von Sandro Veronesi ist ein einfühlsamer und überraschend humorvoller Film über Trauerarbeit ganz eigener Art. Und weil Hauptdarsteller Moretti, der in seinen Filmen oft mit übertouriger Egozentrik nervt, sich diesmal weit zurücknimmt, wird er zum ruhigen Zentrum eines emotionalen Wirbels.“ (Der Spiegel) HB, HH

T

Teenage Angst Deutschland 2008, R: Thomas Stuber, D: Franz Dinda, Niklas Kohrt

“Die Schüler eines Elite-Internats gehören zu einer privilegierten Oberschicht; sie gerieren sich als gelangweilte Snobs, für Pflicht und soziale Verantwortung, wie sie die Mentoren den angehenden Managern und Vorstandsvorsitzenden predigen, interessieren sie sich wenig. Der gelungene Debütfilm beleuchtet eine Schülergruppe, die abseits des Schulalltags die Langeweile ihres Daseins mit extremen Gewaltspielchen und Rangkämpfen vertreibt. Ein Schüler, dem die Exzesse zuwider werden, kann die Katastrophe nicht verhindern. Atmosphärisch dichtes Drama um Jugendgewalt - diesmal nicht in den Reihen des „Prekariats“, sondern an den Spitzen der Gesellschaft.“ (Rheinischer Merkur)

Tintenherz Deutschland/Großbritannien 2007, R: Iain Softley, D: Brendan Fraser, Paul Bettany

„Die 12-jährige Meggie staunt nicht schlecht, als sie im Haus ihrer exzentrischen Tante Elinor von den Schergen des Finsterlings Capricorn überfallen wird - und erstmals von der magischen Gabe ihres Vaters hört: Durchs Vorlesen kann Buchrestaurator Mo Romanfiguren in die reale Welt zaubern. Einst hatte er so Capricorn aus den Seiten des Fantasyromans „Tintenherz“ befreit. Jetzt will der Schurke Mo zwingen, auch den dunklen Herrscher des Buches Realität werden zu lassen. Dem Mitspracherecht der deutschen Erfolgsautorin ist es zu verdanken, dass auch der „Tintenherz“-Film liebenswert altmodische Märchenpoesie verströmt. Bis zum finalen Showdown wuchert Regisseur Iain Softley nicht mit CGI-Effekten, sondern stimuliert die Fantasie des Publikums lieber mit zauberhaft in Szene gesetzten Originalschauplätzen. Und dass sich die Hollywood-Starriege in lobenswert vielschichtigen Erwachsenenrollen ausleben darf, macht die kindgerechte Hymne auf die Wunderwelt der Literatur auch für Ältere sehenswert - trotz des zu dick aufgetragenen Happy Ends.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, OL

Transporter 3 Frankreich 2008, R: Olivier Megaton, D: Jason Statham, Robert Knepper

„Der Mann mit dem Bleifuss ist wieder da. Frank Martin, der Mann, der schneller fährt als sein Schatten, prügelt sich zum dritten Mal durch ein Actionabenteuer für Freunde der prallen kinetischen Energie. „Transporter 3“ setzt die Erfolgsserie des französischen Kino-Tycoons Luc Besson (“Das fünfte Element“) fort, die Jason Statham zum Superstar machte. Als Kurierfahrer der besonderen Art prügelte dieser bislang Ganoven durch Nizza oder zerschlug unter der Sonne von Florida ein kolumbianisches Drogenkartell. „Transporter 3“ baut das Konzept der Vorgänger konsequent aus und fügt einen Schuss „Stirb langsam“-Spannung hinzu. Der Film rauscht im wahrsten Wortsinn schnell vorbei und enthält alle Zutaten, die Genrefans erwarten.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL

Twilight – Biss zum Morgengrauen USA 2008, R: Catherine Hardwicke, D: Kristen Stewart, Robert Pattinson

„Twilight – Biss zum Morgengrauen“ zeigt eine Gruppe von Vampiren, die so mitleiderregend bleich aussehen, dass der Kinozuschauer sofort den Impuls verspürt, Blut für sie zu spenden. Catherine Hardwickes Adaption des Romanbestsellers von Stephenie Meyer ist ein völlig anämischer Film, in dem das Blut nicht mal in Wallung geraten darf. Der hübsche Vampir Edward (Robert Pattinson) verliebt sich in die Highschool-Schönheit Bella (Kristen Stewart), doch weil sexuelle Erregung im Nu seine Eckzähne erigieren lässt, bleiben die beiden keusch und werfen sich statt dessen in Zeitlupe schmachtende Blicke zu. Ein pubertäres Liebesdrama mit dem Biss der dritten Zähne.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

U

Übriggebliebene ausgereifte Haltungen Deutschland 2007, R: Peter Ott

„Filmisches Porträt der Hamburger Polit-Punk-und Avantgarde-Band „Die Goldenen Zitronen“, das sich den Musikern und ihrer ostentativen Verweigerungshaltung angemessen anzunähern versucht. Trotz des erstaunlich reichen Archivmaterials sowie der Aussagen von Ex-Band-Mitgliedern weist der Film erstaunliche Lücke auf und lässt viele Wünsche offen lässt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

V

Vicky Cristina Barcelona USA 2008, R: Woody Allen, D: Scarlett Johansson, Penélope Cruz

„Es ist ein heiter-melancholisches Sommerstück des Meisters, das auf einem Mollakkord endet; ein von einem leicht mokanten, allwissenden Erzähler dirigiertes Konversationsstück über erotische Attraktionen von hinreissender Eleganz, das beiläufig mit den production values Barcelonas und Oviedos spielt; Nächte in spanischen Gärten, die die beiden jungen Amerikanerinnen des Titels begreiflicherweise um den Verstand bringen. In Woody Allens europäischer Variation auf ‚Husbands and Wives‘ könnte man (der Engländerin) Rebecca Hall und Scarlett Johansson nur immer weiter zusehen, wie sie auf Javier Bardem und Penélope Cruz treffen, die umwerfend das Klischee vom latin lover und der rabiaten dunklen Schönheit verkörpern. Den einzig auf Geld und Sicherheit bedachten Amerikanern hält der Autor in seiner jüngsten Liebeserklärung an die Alte Welt in einer Mischung aus Henry James und Tschechow die Europäer entgegen, die nach dem Sinn des Lebens fragen - und demjenigen der Kunst.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI

W

Waltz With Bashir Israel, Frankreich, Deutschland 2008, R: Ari Folma

„Regisseur Ari Folman stellt fest, dass er seine Erlebnisse als israelischer Soldat im Krieg komplett verdrängt hat. Besuche bei Ex-Kampfgefährten setzen das Puzzle eines Albtraums zusammen. All das verarbeitet er zu einem animierten Dokumentarfilm: klug, verstörend und faszinierend.“ (Cinema) DEL, HH

Wen die Geister lieben USA 2008, R: David Koepp, D: Ricky Gervais, Téa Leoni

„Das britische Komikgenie Ricky Gervais spielt einen misanthropischen Zahnarzt, der auf einmal die Geister der Toten sehen kann, die mit der Welt noch offene Rechnungen haben - und über diese Fähigkeit zum Menschenfreund wird. Trotz überraschungsfreiem Verlauf und unorigineller Grundidee entwickelt diese altmodische Fantasy-Romanze vor allem durch Gervais einen ganz eigenen Charme.“ (tip) KI

Wild Child USA 2008, R: Nick Moore, D: Emma Roberts, Natasha Richardson

„Die 16-jährige Poppy (Emma Roberts) wird von ihrem hilflosen Papa in ein britisches Pensionat geschickt, wo die kalifornische Cliquenprinzessin mit Schuluniformen, Handyverbot und anderen Scheußlichkeiten konfrontiert wird. Anfangs mit vielen Streichen und Zickigkeiten um die rasche Heimfahrt bemüht, besteht sie mithilfe neuer Freundinnen und dem hübschen Freddie das Leben in der schrägen Parallelwelt.“ (tip) HB

Die wilden Hühner und das Leben Deutschland 2008, R: Vivian Naefe, D: Michelle von Treuberg, Lucie Hollmann

„Nach den Erfolgen mit den beiden Vorgängerfilmen um die jugendliche Mädchengang der „Wilden Hühner“ kommt ein abschließender dritter Teil im gleichen Stil. Am Beispiel der Begebenheiten einer Klassenfahrt wird erzählt wie Sprotte und ihre Kameradinnen dem Bandenleben nun langsam entwachsen und das Erbe der „Hühner“ in jüngere Hände legen. Da macht sich zwangsläufig auch ein wenig Melancholie breit. Dass die verschiedenen kleinen Geschichten wie gehabt eher offen und ohne abschließende Problemlösung enden, macht diesen wie die anderen „Hühner“-Filme sympathisch.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL

Willkommen bei den Sch’tis Frankreich 2008, R: Dany Boon, D: Kad Merad, Dany Boon

„Der Postdirektor Philippe Abrams wird aus dem schönen südfranzösischen Städtchen Salon-de-Provence plötzlich ins Land der Sch’tis im äußerst unattraktiven Norden Frankreichs versetzt, und wie ein französischer Borat wird er fortan mit den fremdartigen Ausdrucksweisen und Sitten der Nordländer konfrontiert. Regisseur Dany Boon schwingt sich mit gnadenlosem Humor zum Fürsprecher der missachteten Region und ihrer Bewohner auf. Man lacht mit ihnen, nicht über sie. In Frankreich war die Provinzkomödie ein gigantische Erfolg: 20 Millionen Franzosen haben sich den Crash der Kulturen angekuckt.“ (tip) H, HB, HH, HL, OL

Z

Zeiten des Aufruhrs USA 2008, R: Sam Mendes, D: Kate Winslet, Leonardo DiCaprio

„‚American Beauty‘-Regisseur Sam Mendes kratzt wieder am amerikanischen Traum und führt dabei fort, was der Untergang der „Titanic“ beendete. Leonardo DiCaprio und Kate Winslet spielen die Eheleute Frank und April Wheeler, die in den 1950er-Jahren unkonventionell leben wollen, sich jedoch in der Tristesse ihres Alltags als Büroangestellter und Hausfrau verlieren. Eine Reise nach Paris soll den großen Aufbruch darstellen. Aus der 1961 erschienenen Romanvorlage von Richard Yates über die Resignation in der Ehe und den Druck der gesellschaftlichen Konvention hat Mendes einen kraftvollen Film geschaffen, der mit vier Golden Globes nominiert wurde.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, KI