WAS MACHT EIGENTLICH ... der verschollene Türsteher?
: Der Polizei alles abverlangen

Es wurden weder Kosten noch Mühen gescheut: Mit Schaufeln und Bagger, mit Gerichtsmedizinern und Kriminaltechnikern, mit Spürhunden und Georadar sucht die Polizei nach einer seit zwölf Jahren verschollenen Leiche eines Türstehers. Auf einem Grundstück im brandenburgischen Schildow soll der Mann vergraben worden sein, wahrscheinlich ermordet, vermutlich erschossen, sicher Türke, außerdem damals illegal in Berlin, weshalb sein Verschwinden über Jahre niemandem auffiel. Im vergangenen Jahr gab es einen Tipp, den die Polizei als glaubwürdig einschätzt. Daher gräbt sie jetzt den Garten um – seit einer Woche.

Das Problem der Polizei und ihres Informanten: Vor zwölf Jahren sah das Gelände noch ganz anders aus. Aus der Baugrube ist eine Villa mit mehreren Wohnungen geworden. Sechs bis acht Meter tief sind die Löcher im Garten mittlerweile, doch eine Leiche ist nicht aufgetaucht. Dafür sind neue Opfer zu beklagen: Eine Hecke, eine Kiefer, die Terrasse und ein Gartenpavillon mussten Schaufeln und Bagger weichen. Zwischendurch drohte die Grube einzustürzen, und die Polizei sorgte sich um die Stabilität des Hauses. Auch wenn sich die Beamten schon mehrmals am Ziel wähnten, einmal als der Georadar eine heiße Spur meldete und die Spürhunde (im Bild) anschlugen – noch graben sie im Dunkeln.

Daher an dieser Stelle ein schnelles und kollektives Stoßgebet, dass der Gesuchte bald auftaucht. Bevor die Polizei auch noch das Wasser aus dem Teich ablassen muss. SVE FOTO: AP