Zum Kraftfahren gezwungen

ESSEN dpa ■ Ein Essener Spediteur steht unter dem Verdacht, seine Lastwagenfahrer mit Drohungen zu regelrechten Marathon-Fahrten gezwungen zu haben. Staatsanwaltschaft und Polizei ermittelten seit einigen Wochen gegen den Mann, teilte die Polizei in Essen gestern mit. Der Spediteur habe seit Ende 2003 seinen Fahrern mit Kündigung und Lohnkürzung gedroht und sie so zu Überschreitungen der erlaubten Lenkzeiten genötigt. In einigen Fällen seien die Fahrer bis zu 72 Stunden ohne Pausen mit Beladen und Fahren beschäftigt worden.

Der Spediteur habe die Summe, die er durch die Nötigungen von 14 Fahrern gespart hatte, auf sein eigenes Konto überwiesen. Die Staatsanwaltschaft habe eine Vermögensabschöpfung eingeleitet, um diesen Vorteil, den der Unternehmer erlangt hatte, zu beseitigen. Wann ein Verfahren gegen den Spediteur eröffnet werden könne, sei noch nicht absehbar.