Krankenhauskonzern zieht nach Berlin

Das private Klinikunternehmen Helios verlegt seinen Sitz an die Spree. 260 Menschen sollen in der Zentrale arbeiten

Es war eine fröhliche Runde, die gestern zur Pressekonferenz ins Ludwig Erhard Haus an der Fasanenstraße geladen hatte: Der Wirtschaftssenator, der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), die Gesundheitssenatorin und die beiden Herren von den Helios Kliniken – sie alle grinsten um die Wette in die Fernsehkamera. Schließlich hatten sie eine gute Nachricht zu verkünden: Der private Krankenhauskonzern Helios Kliniken GmbH, teilte Hauptgeschäftsführer Ralf Michels mit, wird seinen Hauptsitz von Fulda nach Berlin verlegen. Das bringt der Stadt Arbeitsplätze, Steuergelder und Investitionen. Letztere hatte das Unternehmen allerdings schon zu einem früheren Zeitpunkt zugesagt.

Der Umzug soll bis Ende 2005 abgeschlossen sein, sagte Michels. 260 Mitarbeiter sollen in der neuen Konzernzentrale arbeiten, die 100 Angestellten aus Fulda will der Konzern mitnehmen. Wo genau sich die Zentrale in Berlin niederlassen wird, sei noch nicht entschieden.

Die Helios Kliniken sind eine der großen privaten Klinikketten des Landes. Zum Unternehmen gehören derzeit 25 Krankenhäuser, davon vier Kliniken der Maximalversorgung. Eines davon ist das Klinikum Buch mit über tausend Betten, das der Konzern vor drei Jahren erworben hat. Hier hat gerade die Errichtung eines Klinikneubaus begonnen, in den Helios 200 Millionen Euro investiert. Nach eigenen Angaben ist dies das größte privat finanzierte Klinikneubauprojekt in Europa. Im Juni kaufte der Konzern außerdem die Zentralklinik Emil von Behring in Zehlendorf (623 Betten). 20 Millionen Euro will das Unternehmen in diese Klinik stecken. Damit sei Helios, lobte Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS), einer der größten privaten Investoren der Stadt.

Michels machte keinen Hehl daraus, dass Helios an weiteren Käufen interessiert ist: „Sollte es zu weiteren Privatisierungen kommen, sind wir gerne gesprächsbereit.“ Schon früher hatte Helios sein Interesse am dem angeschlagenen landeseigenen Klinikkonzern Vivantes kundgetan. Momentan aber gebe es darüber keine Gespräche, sagte Michels. „Eine Privatisierung von Vivantes steht im Augenblick nicht zur Debatte“, sagte auch Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (PDS). Nach ihren Angaben ist Berlin „auf dem besten Weg zur Gesundheitshauptstadt“. In der Gesundheitsbranche arbeiten 180.00 Menschen BerlinerInnen, der Jahresumsatz beträgt 17 Milliarden Euro. SABINE AM ORDE