Ein großes „Aber“

betr.: „Im Netz der Liebe“, taz vom 12. 2. 09

Zurückzuführen ist der Valentinstag auf Bischof Valentin von Terni, der Brautpaaren zur Hochzeit Blumen aus seinem Garten geschenkt haben soll. Terni wurde am 14. 2. 269 hingerichtet und später heilig gesprochen. Unbestritten ist aber die durch die Blumenindustrie herbeigeführte Popularität dieses Valentinstages, die einzig der Verkaufsförderung dienen soll. Es gibt dennoch auch ein großes „Aber“ an diesem Tage zu bedenken, der auch in manchen Kirchen als Tag der „Ankunft Jesu als himmlischer Bräutigam zur himmlischen Hochzeit“ gefeiert wird.

Am Valentinstag 1349 begann in Straßburg der größte Völkermord an Juden vor ihrer industriellen Vernichtung im Nationalsozialismus. Mehr als 2.000 Juden wurden in einer Kirche zusammengetrieben und bei lebendigem Leibe verbrannt. Ihr Vermögen wurde unter den Städtern aufgeteilt. Noch schlimmer war, dass das Straßburger Pogrom auch auf andere Städte übergriff.

Ich wünsche allen einen schönen Gedenktag am 14. Februar.

JOE SCHLOSSER, Bremen