Ermittlung wegen Asse-Leukämie

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig will die Fälle von drei an Krebs erkrankten Ex-Mitarbeitern des maroden Atommülllagers Asse prüfen. „Wir haben am Freitag eine Person gehört und werden in der nächsten Woche zwei weitere Personen hören“, sagte Staatsanwalt Joachim Geyer. Dabei handelt es sich unter anderem um den 46-jährigen Eckbert Duranowitsch, der von 1987 bis 1990 in der Schachtanlage gearbeitet hatte. Er erkrankte 1999 an Leukämie und beklagt heute, nie eine besondere Schutzkleidung getragen zu haben. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), der neue Betreiber des ehemaligen Forschungsbergwerks, hat zu dem Fall ein Gutachten in Auftrag gegeben.

Nach Informationen der Braunschweiger Zeitung gehen die Ermittler zudem dem Fall eines 59-Jährigen nach, der von 1988 bis Ende 1992 in der Asse arbeitete und unter anderem auch Bohrlöcher mit Laugen verfüllte. Wie Duranowitsch sei er in der „Gruppe Geotechnik“ eingesetzt gewesen. Bei ihm wurde nach dem Bericht 2005 ein Tumor festgestellt. Bei den Befragungen handele es sich aber nur um Vorermittlungen, betonte der Staatsanwalt. Für einen strafrechtlichen Ansatz müsste es konkrete Hinweise darauf geben, dass jemand fahrlässig oder wissentlich die Mitarbeiter einer gesundheitsschädigenden Strahlung ausgesetzt habe. Zudem müssten die Krankheiten zweifelsfrei durch die Arbeit in der Asse entstanden sein“, sagte Geyer. DPA