Bilder lernen laufen

Wilhelmsburg hat wieder ein Wanderkino: Filme werden an ganz speziellen Orten gezeigt

Die Schanze hat‘s, der Rathausmarkt auch: Ein Open-Air-Kino. Doch ein Open-Air-Wanderkino gibt es nur in Wilhelmsburg. Umsonst und draußen präsentiert die Initiative Neues Cinema Paradiso Filme an speziellen Orten.

Nach dem großen Erfolg des Wanderkinos vom letzen Jahr – 1.500 Zuschauer zählten Initiator Sven Timmermann und Mitstreiter Thomas Giese (Honigfabrik) – lag eine Fortsetzung auf der Hand. Seit Mitte der achtziger Jahre gab es in Wilhelmsburg für 48.000 Einwohner gar kein Kino mehr. In den Glanzzeiten dagegen, den 60er Jahren, schalteten gleich acht Lichtspielhäuser ihre Anzeigen.

Mit dem Erfolg des Neuen Cinema Paradiso kam auch der Geldsegen. 16.000 Euro für das Equipment sagte die Baubehörde im Rahmen des Bürgerbeteiligungsverfahrens der Kino-Initiative zu. Die Großbildleinwand wurde extra maßgeschneidert.

Begonnen wurde in der vergangenen Woche. Heute ist mit „Im Juli“, dem Film des Altonaer Regisseurs Fatih Akin mit Moritz Bleibtreu, der zweite Teil der vierteiligen Wanderkino-Serie an der Reihe. Abspielort ist der Vorplatz des Bahnhofs Wilhelmsburg. Beginn ist wie an jedem Wochenende 20 Uhr.

Fast lokalen Bezug hat das Wanderkino-Programm am folgenden Samstag, den 23. August, vor der nächtlichen Skyline von Kirchdorf Süd. Immer auf der Suche nach Gerechtigkeit schwingt sich Spiderman Tobey Maguire durch die Schluchten einer Hochhaussiedlung. Gezeigt wird „Spiderman“ auf dem Kirchdorfer Marktplatz.

Einsame Spitze, nämlich die Bunthäuser Spitze im Süden der Elbinsel, ist der vierte Vorführungsort am 6. September. Dort, wo sich die Elbe in Norder- und Süderelbe teilt, können die Kino-NomadInnen auf dem Deich liegen, während sie sich über George Clooney und seine Kumpels in „O Brother Where Art Thou?“ amüsieren. ANGELA DIETZ