110 Millionen durch die Lappen

RUHR dpa/taz ■ Der Siemens-Konzern spart wegen des Lohnverzichts in den Werken Bocholt und Kamp-Lintfort laut Gewerkschaft in den kommenden fünf Jahren mindestens 110 Millionen Euro. Dies sei eher eine konservative Schätzung, sagte eine IG-Metall-Sprecherin gestern zu den Berechnungen der Gewerkschaft. Die Beschäftigten müssten im Gegenzug Einkommenseinbußen von bis zu 30 Prozent hinnehmen. Ein Siemens- Sprecher wollte die Zahlen nicht bestätigen. Es gebe in der Vereinbarung variable, erfolgsabhängige Komponenten.

Siemens und Arbeitnehmervertreter hatten sich für die Telefon-Werke in Bocholt und Kamp-Lintfort auf die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich geeinigt. Zudem müssen die Beschäftigten Abstriche machen bei Weihnachts- und Urlaubsgeld. Im Schnitt müssten die Beschäftigten auf etwa zehn Prozent Einkommen oder mindestens 200 Euro im Monat verzichten, erklärte die IG Metall.