Stoff fürs Tanzbein:
: Humberto Pernett bläst morgen in die Fabrik

Elektro plus Karneval

Barranquilla ist die Hauptstadt des kolumbianischen Karnevals. Celia Cruz, die verstorbene Königin des Salsa, hat der Stadt mehrfach ihre Aufwartung gemacht, und Humberto Pernett gehört zu den Großen der Szene Barranquillas.

Äußerst tanzbar sind folgerichtig auch die Stücke aus seiner Feder. Der 26-jährige Sänger und Songwriter bleibt beim traditionellen Sound des Karnevals jedoch nicht stehen. Reggaeelemente, Elektro, Vallenato oder Cumbia verwebt er zu einem neuen Sound. Der hat ihm auch die Einladung zur World Music-Messe WOMEX beschert, wo er im Oktober auf der Bühne stehen wird.

Den Carnaval columbiano hat Pernett gleich mit der Muttermilch aufgesogen. Vater und Mutter gehören einer der einflussreichsten Karnevalsgesellschaften Barranquillas, der „Comparsa Cipote Garabao“ an. Nur logisch, dass der Sohn frühzeitig auf musikalische Entdeckungsfahrt ging. Mit 12 Jahren schrieb er Stücke fürs Theater, mit 16 klapperte er die Raves an der Atlantikküste mit seiner Band Waga ab.

Elektro ist Teil seines Sounds, der dafür gesorgt hat, dass Humberto zwischen Santa Marta und Barranquilla eine anständige Fangemeinde hat. Die ist längst bis in die Hauptstadt Bogotá gewachsen, wo er Musik studierte. Gehörigen Drive bekam seine Karriere, als Sony ihn unter Vertrag nahm und im Oktober letzten Jahres die erste EP Música pa pick up in Kolumbien, Ecuador und Venezuela auf den Markt brachte.

„Huele a Mariacachafa“ heißt sein erster Hit, der zugleich eine kleine Verbeugung vor dem landesweit beliebtesten Stil, dem Vallenato, ist. Dessen Akkordeonklänge liefern das Gerüst, das ordentlich unterfüttert ist mit dem Sound der Küste und auch jedem Rave hierzulande begeisterte Tänzer bringen dürfte. Damit der Baile morgen in der Fabrik auch richtig steigt, legt La Kumbancha Soundsystem vorab und im Anschluss an das Konzert zur Fiesta Colombiana auf. Vamos a gozar! Knut Henkel

Samstag, 21 Uhr, Fabrik