Sahara-Geiseln womöglich bald frei

Hinweise auf baldiges Ende der Geiselaffäre. Chrobog reist erneut nach Mali

BAMAKO dpa ■ In der Affäre um die 14 europäischen Sahara-Geiseln verdichten sich die Hinweise auf eine baldige Lösung. Eine Luftwaffenmaschine startete am Sonntagvormittag auf dem Flughafen Köln-Bonn in Richtung des westafrikanischen Staats Mali.

An Bord der Maschine befand sich als Vermittler der Staatssekretär im deutschen Außenministerium, Jürgen Chrobog. Das Lazarettflugzeug landete gestern um 16 Uhr auf dem internationalen Flughafen von Bamako. Eine Befreiung der Geiseln noch innerhalb der nächsten Stunden wurde laut inoffiziellen Angaben für möglich gehalten.

Chrobog war zuletzt am Donnerstag in Bamako und hatte von einer entscheidenden Phase der Verhandlungen gesprochen. Er hatte dabei eine rasche Lösung des knapp halbjährigen Dramas in Aussicht gestellt. Insgesamt halten die Kidnapper 14 Touristen aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden gefangen, die ihnen gemeinsam mit weiteren Europäern im algerischen Teil der Sahara in die Hände gefallen waren. 17 Geiseln wurden in Algerien befreit, eine Geisel starb in der Wüste an einem Hitzschlag. Mit den restlichen Geiseln war die Kidnappergruppe in den malischen Teil der Wüste geflohen, wo sie seitdem in der Bergregion um Kidal im Norden des Landes lokalisiert wurde.