Messe plagen Altlasten

Umweltgutachten empfehlen Bodenaustausch und Flächenversiegelung für Erweiterungsgelände

KÖLN taz ■ Industriebrachen können ungeahnte Überraschungen in sich bergen. Das gilt auch für das Gelände, auf dem die Kölnmesse ihre Erweiterung plant. Gleich fünf Mal wurden es deshalb zwischen 1992 und 2003 auf Altlasten geprüft. Das Ergebnis der Umweltgutachten: In der Fläche liegen Schadstoffkonzentrationen vor, die von „sehr gering“ bis zur „Überschreitung der Prüfwerte“ reichen.

So wurde in einem Teilgebiet eine erhöhte Konzentration von Arsen, Blei, Quecksilber und PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) festgestellt. Die hohen Belastungen seien allerdings durch einen Bodenaustausch noch vor dem eigentlichen Beginn der Bauarbeiten zu beseitigen, so die Gutachter. Für das übrige Gelände empfehlen sie eine „qualitativ-hochwertige, flächenhafte Versiegelung“ als Sicherheitsmaßnahme. Dadurch werde verhindert, dass die Schadstoffe durch Niederschläge ausgewaschen werden und ins Grundwasser gelangen.

Nach den bisherigen Planungen der Kölnmesse soll die Grundsteinlegung zur Umsetzung des Masterplans mit dem Neubau der vier Hallen, dem Messeboulevard und dem Konferenzzentrum-Nord Mitte September erfolgen.

Das Gelände zwischen der Zoobrücke, der Deutz-Mülheimer Straße und den heute bestehenden Messehallen – mit dem denkmalgeschützten ehemaligen KHD-Hochhaus als markantesten Punkt – liegt seit Jahren brach. Nachdem Klöckner-Humboldt-Deutz die Produktion eingestellt hatte, wurden die Produktionsstätten wie Montagehallen, Farbenlager oder Lokschuppen Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre abgerissen.

WOLFGANG JORZIK