Befreiung der Sahara-Geiseln verzögert sich

Militärs in Mali: Sahara-Gefangene sind frei. Bundesregierung: Unklar, ob Entführte schon übergeben sind

BAMAKO dpa ■ Das erhoffte Ende des seit sechs Monaten andauernden Geiseldramas in der Sahara verzögert sich weiter. Nachdem die Rückkehr der 14 Sahara-Geiseln aus dem Norden Malis in die Hauptstadt Bamako schon am Sonntagabend geplatzt war, warteten Angehörige und Diplomaten auch gestern Nachmittag vergebens auf die erlösende Meldung von der offiziellen Übergabe. Tuareg sollten als Vermittler fungieren. Ein Rückflug nach Deutschland war gestern auch dann nicht mehr möglich, wenn die Gefangenen noch freigekommen sein sollten. Am Abend wurde der bereitgestellte Bundeswehr-Airbus auf dem Flughafen der malischen Hauptstadt Bamako außer Bereitschaft gestellt.

Aus Unterhändlerkreisen hieß es, es gebe noch keine gesicherten Erkenntnisse, dass die Touristen von ihren Entführern an Mittelsmänner übergeben worden seien. Es sei unklar, in wessen Händen sich die Geiseln zurzeit befänden. Militärkreise in Mali behaupteten dagegen, die Geiseln seien „definitv frei“. Es klappe nicht mit der Koordination, die einzelnen Urlauber aus weit voneinander entfernt liegenden Regionen zusammenzubringen. Schlechtes Wetter erschwere zudem die Zusammenführung, hieß es.

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