Kirche will nur Freiwillige

Schwerte taz ■ Die Evangelische Kirche von Westfalen hat sich vehement gegen ein soziales Pflichtjahr ausgesprochen. Mit einem „Westfälischen Appell zur Zukunft der Freiwilligendienste“ trat sie am Wochenende in Schwerte an die Öffentlichkeit. Zuwendung zum Menschen könne nur auf einer freiwilligen Entscheidung beruhen. „Wo sie zur Pflicht wird, leiden am Ende die Betreuten“, heißt es in dem Appell. Angesichts der demografischen Entwicklung müssten zwar Bürger zunehmend sozialstaatliche Aktivitäten mitgestalten. Gemeinsinn und Nächstenliebe könne ein Pflichtjahr jedoch nicht wecken.

Die Kirche reagierte damit auf einen Vorstoß der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD). Diese will durch Neuinterpretation internationaler Menschenrechtskonventionen ein soziales Pflichtjahr für junge Menschen möglich zu machen. Auch Sozialverbände in NRW, wie die AWO und das Deutsche Rote Kreuz, wollen junge Leute nicht zwangsverpflichten. NAW