Weatherwoman Boudin bald frei

BERLIN taz ■ Nach 22 Jahren in Haft ist mit Kathy Boudin eine der bekanntesten militanten linken Aktivistinnen der 60er- und 70er-Jahre in den USA begnadigt worden. Eine Bewährungsausschuss im Bundesstaat New York kam nach Informationen der New York Times am Mittwoch dem Ersuchen der 60-Jährigen nach vorzeitiger Freilassung nach. Spätestens am 1. Oktober soll Boudin das Gefängnis verlassen dürfen, wo sie sich seit langem für aidskranke Mitinsassen engagiert. Seit 2001 waren zweimal Anträge auf Aussetzung der Strafe abgewiesen worden. Boudin gehörte zu der Gruppe „Weather Underground“. Die „Weathermen“ hatten zwischen 1969 und 1975 die Verantwortung für mindestens 20 Bombenanschläge unter anderem auf den Sitz des US-Kongresses in Washington übernommen. Verurteilt wurde Boudin wegen ihrer Beteiligung an einem Raubüberfall, bei dem 1981 ein Wachmann und zwei Polizisten getötet wurden. Boudin selbst war jedoch nicht beschuldigt worden, geschossen zu haben.