Minderjährige in US-Haft

US-Armee gibt laut „Report Mainz“ zu, dass derzeit noch 58 irakische Kinder und Jugendliche inhaftiert sind

MAINZ afp ■ Die US-Armee hat nach einem TV-Bericht die Gefangennahme irakischer Kinder und Jugendlicher zugegeben. Noch 58 Minderjährige zwischen 14 und 17 Jahren seien inhaftiert, sagte ein US-Militärsprecher dem ARD-Politikmagazin „Report Mainz“. Die durchschnittliche Haftdauer im Gefängnis Abu Ghraib und im Internierungslager Camp Bucca betrage ein halbes Jahr. Das Militär will nun laut „Report Mainz“ prüfen, ob die jungen Häftlinge geprügelt wurden. Dies hatte das Magazin Anfang Juli berichtet. US-Militärsprecher Barry Johnson bestritt die Foltervorwürfe zunächst. Die USA nähmen jedoch „jede Anschuldigung ernst“. In einem Fall werde bereits ermittelt.

Die Generalsekretärin von amnesty international, Barbara Lochbihler, sagte der ARD, Untersuchungen des US-Militärs allein reichten nicht. Es müsse unabhängige Nachforschungen geben. Amnesty dränge auf Zugang zu den Gefängnissen der Koalitionstruppen. Die Organisation wisse von einem 16-jährigen Jungen, der in Basra verhaftet wurde und starb. So lange unbekannt sei, warum die Jugendlichen inhaftiert seien, könnten sie nicht als „Sicherheitshäftlinge“ akzeptiert werden.