GIs ab nach Afghanistan

„Kampf gegen Terrorismus“: Die Vereinigten Staaten und Italien verstärken ihre Kontingente in Afghanistan

KABUL dpa/rtr ■ Wie versprochen erhöht US-Präsident Barack Obama knapp einen Monat nach Amtsantritt den militärischen Druck auf die Extremisten in Afghanistan. Angesichts der immer labileren Sicherheitslage kündigte er gestern die Entsendung weiterer 17.000 US-Soldaten nach Afghanistan an. Die Aufstockung sei nötig, um die Lage zu stabilisieren, sagte der Präsident.

Dem schließt sich Italien an: Die Regierung in Rom erklärte sich gestern bereit, ihr Kontingent von jetzt 2.300 Soldaten bis Ende April um bis zu 500 Soldaten zu erhöhen, so Außenminister Franco Frattini bei seinem Besuch in Kabul. Obama sicherte dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai am Dienstagabend weitere „Unterstützung und Zusammenarbeit mit Afghanistan in verschiedenen Bereichen zu, besonders im Kampf gegen den Terrorismus“.

Obama hatte wiederholt gesagt, dass es ein verstärktes Engagement der Nato-Verbündeten in Afghanistan brauche: „Die Taliban erheben in Afghanistan wieder das Haupt. Das Terrornetzwerk al-Qaida unterstützt ihren Aufstand und bedroht Amerika von seinem Unterschlupf entlang der pakistanischen Grenze.“ Die jetzt verfügte Aufstockung sei ein Beitrag zur Sicherheit in Afghanistan.

Insgesamt sind in Afghanistan derzeit mehr als 70.000 ausländische Soldaten im Einsatz. 55.000 Soldaten aus 41 Nationen stehen unter dem Kommando der Internationalen Schutztruppe Isaf, 16.000 Soldaten gehören der US-geführten Koalition an. Die USA stellen mit zurzeit etwa 36.000 Soldaten am Hindukusch das mit weitem Abstand größte Truppenkontingent. Deutschland hat derzeit etwa 3.500 Soldaten nach Afghanistan entsandt.