was macht eigentlich... … die Spree?

Rückwärts fließen

Verkehrte Welt: Wowereit kriegt Drillinge, Schüler schlagen ihre Lehrer und jetzt ist auch noch die Spree andersrum. Der Hauptstadtrinne geht der Saft aus, die Fließgeschwindigkeit ist so gering wie selten zuvor. Dazu ein leichter Westwind und schon wabert die eigene Spucke in den Müggelsee anstatt die Fischköpfe am Elbstrand voll zu schleimen.

Wo ein Skandal ist, braucht es einen Schuldigen. Die taz zeigt mit dem Finger auf die Sachsen. Die stauen die Spree mit zwei Talsperren. Aus den Seen wollen sie nun keine Extrafluten mehr rausrücken. Der Berliner Kurier warnt jetzt sogar vor dem Trinkwasser. Wie die Spucke wandere auch Abwasser in Richtung Müggelsee. Welch Unsinn – aus dem See wird seit 1991 kein Trinkwasser mehr gewonnen, sagt Eike Krüger von den Berliner Wasserbetrieben (BWB). Das kommt alles aus Tiefenbrunnen, die sich aus Grund- und Sickerwasser speisen. Spreewasser brauche 40 Tage, bis es im BWB-Kreislauf lande, und werde ausgiebig gereinigt. Niemand müsse befürchten, dass seine Spree-Spucke aus dem Wasserhahn tropft. SB

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