Sahara-Entführer verfolgt

Bundesrepublik will Geiselnehmer per Haftbefehl suchen. Bekennerschreiben von algerischen Salafisten erschienen

HAMBURG/ALGIER ap/taz ■ Die Bundesanwaltschaft will internationale Haftbefehle gegen die Sahara-Geiselnehmer erwirken. Die Bundesregierung wolle mit Hilfe algerischer und US-Behörden nach den Entführern fahnden, berichtet der Spiegel. Ein Behördensprecher wollte über konkrete Schritte nichts sagen.

Die algerische El Khabar veröffentlichte ein Bekennerschreiben der Salafistengruppe GSPC. Darin erklärt GSPC-Führer Amari Saifi, an der Geiselnahme waren rund 35 Entführer beteiligt. Lösegeld wird nicht erwähnt.

Derweil hat die Bundesregierung an die Befreiten appelliert, Einnahmen durch die Vermarktung von Berichten und Fotos nicht für sich zu behalten. Verteidigungsminister Peter Struck sagte laut BBC, mögliche Honorare sollten sie dem Staat überlassen. Es wird vermutet, dass Deutschland neben Kosten für Diplomatie und Einsätze indirekt 4,6 Millionen Euro für die Befreiungsaktion gezahlt hat.