12 Uhr mittags (2): Marlow

Was bewegt den Norden? Kaum beachtet gewähren zahlreiche Webcams Einblicke in das pulsierende Leben der Dörfer, Gemeinden und Kleinstädte zwischen Weserbergland und Pommern. Hier sucht die taz nach den erregendsten Momenten des kommunalen Alltags. Heute: Marlow

Gehört Nordvorpommern überhaupt zum Verbreitungsgebiet? Egal. 5.523 Einwohner laut Statistik 2002, davon wandern jährlich 3 Prozent ab – die Stadt Marlow ist dünn besiedelt. Dennoch verfügt sie über eine der 24 Mecklenburg-Vorpommernschen Webcams. Sie steht in einer begehbaren Volière.

Punkt 12 Uhr: Gelassenheit am Pfuhl. Manche Vögel weisen ein bräunlich-graues Federkleid auf, andere sind scharz gefiedert. Tipp: Achten Sie auf die Möwen. An denen lassen sich Veränderungen am besten ablesen. Anfangs verharren sie am rechten unteren Bildrand. Um 12:10 jedoch beginnen sie, sich in den Vordergrund zu drängen. Außerdem ist eine Stockente aufgetaucht, scheint’s, ein Erpel. Gewissheit gibt es aber nur bei den Möwen: Das Bild ist ein wenig unscharf, eine exakte Bestimmung unmöglich. Der Enterich steht weit links in der ungekämmten Landschaft. Neben ihm der weiße Fleck ist auch ein Vogel. Markiert das Holzgeländer weiter hinten den Wegverlauf? Ein Besucher wäre des Rätsels Lösung. Bis 13 Uhr jedoch: Fehlanzeige.

Die SPD gibt’s in Marlow bereits nicht mehr: Der Rat setzt sich zusammen aus Bauernverband, CDU, PDS und Vertretern konkurrierender Bürgerlisten. Er sei aber nicht über ein Partei-Ticket zum Ehrenamt gekommen, so der Stellvertretende Bürgermeister Achim Winkler: „Wir nennen uns die Grüne Stadt Marlow, Stadt des Vogelparks, südlich der Bäder und Boddenlandschaft – immer einen Besuch wert.“ bes

Mondscheintour im Vogelpark: 30.07., 20 Uhr. www.stadt-marlow.de Cam: www.vogelpark-marlow.de