rosi rolands bremer klatschgeschichten
: Eckhoff gibt Eckhoff noch eine Chance

Bremens allgewaltiger und schwergewichtiger CDU-Senator Jens Eckhoff ist am Ende. Er weiß nicht mehr weiter. Nur so kann man verstehen, dass er seinen Think-Tank ernsthaft darüber nachdenken lässt, bestimmten Mitarbeitern des Wirtschaftsressorts einige Tafeln süßester Zartbitter-Schokolade anzubieten.

Die Idee stammt noch aus dem Juni, als Eckhoff nur Bausenator war und das Wirtschaftsressort in fremder Hand (Parteifreund). Der Hintergrund ist schlicht: Die Verkehrsabteilung des Wirtschaftsressorts sollte eigentlich zum Bauressort wechseln. So jedenfalls hat es der Koalitionsausschuss beschlossen. Das ist ein Jahr her und nichts hat sich bewegt seitdem: Mit allen Mitteln des bremischen Personalvertretungsrechtes wehren sich die betroffenen Personen gegen den Umzug.

Eckhoff wollte sich deshalb in seiner Not persönlich an die Betroffenen wenden. „Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ ist der Briefentwurf fast zärtlich überschieben. Etwas säuerlich geht es dann weiter: „Mich erinnert der Vorgang an den beliebten Verwaltungsspruch: Senatoren kommen und gehen – die Verwaltung bleibt bestehen.“ Und dann wollte Eckhoff sich von seiner netten Seite zeigen – mit Herz für die Sorgen seiner Untergebenen: „Ich möchte versuchen, Ihnen auch etwas die Scheu zu nehmen. Es geht keineswegs um einen Umzug nach Bremerhaven, wie er einigen Kollegen des Hafenbereichs vor Jahren einmal drohte. Nein, es wird sich alles in fußläufiger Entfernung abspielen.“

Wie gesagt, der Brief lag ohne Unterschrift wochenlang oben auf seiner Mappe und wir Reinigungskräfte hatten unsere Mühe, immer wieder den Staub zu entfernen. Und da war Eckhoff über Nacht zum amtierenden Wirtschaftssenator geworden. Weg war der Briefentwurf. Meine Kollegin meinte, klar, der Eckhoff hat ihn mitgenommen in sein anderes Büro, um ihn sich dort – linke Hand, rechte Hand – förmlich auszuhändigen. Es könnte auch sein, dass Bausenator Eckhoff dem Wirtschaftssenator Eckhoff die Chance geben wollte, etwas in der Sache zu bewegen. Findet Ihre Rosi Roland