Fall Morsal: Wutanfall vor Gericht hat Folgen

HAMBURG dpa ■ Sein wüster Auftritt vor dem Hamburger Landgericht hat für den Mörder der 16 Jahre alten Deutschafghanin Morsal ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den 24-Jährigen wegen Beleidigung ein. Sie halte es aus Gründen der Achtung vor der Justiz für geboten, die Tat zu verfolgen. Nach der Verurteilung zu lebenslanger Haft vor einer Woche hatte Morsals Bruder zu Staatsanwalt Boris Bochnik unter anderem gesagt: „Du Hurensohn, ich ficke deine Mutter.“ Später tauchte eine anonyme Todesdrohung gegen Bochnik auf. Noch am Tag des Urteils war bei der Hamburger Morgenpost eine E-Mail eingegangen, in der laut Behördensprecher Möllers stand: „Boris Staatsanwalt wird tot sein, denn wir Afghanen nehmen Rache.“ Seit Anfang der Woche ermittelt die Staatsanwaltschaft daher wegen Verdachts der Bedrohung gegen unbekannt.