Babyhandel in Italien aufgedeckt

TRIEST dpa ■ Die italienische Polizei hat einen groß angelegten Babyhandel zwischen Bulgarien und Italien sowie anderen europäischen Ländern aufgedeckt. Nach Angaben der Behörden in Triest organisierten die Menschenhändler das Geschäft stets nach gleichem Muster: Hochschwangere und verarmte Frauen reisten nach Absprache mit dem Händlerring mit einem Touristenvisum aus Bulgarien nach Norditalien ein. Dort wurde ihnen nach der Geburt im Krankenhaus ihr Kind sofort abgenommen. Im Krankenhaus hätten sich junge Männer als Väter ausgegeben und die Säuglinge an sich genommen. Kinderwillige hätten für neu geborene Mädchen 5.000 Euro bezahlt, für Jungen das Doppelte, manchmal seien sogar Spitzenpreise bis zu 17.000 Euro erzielt worden. Die Mütter der Neugeborenen erhalten davon „lediglich ein Almosen“, so die römische Zeitung La Repubblica. Die Polizei nahm bislang sechs Verdächtige fest. Den Menschenhändlern wird vorgehalten, sie hätten die Frauen wie Sklavinnen behandelt.