der schauspieler günther kaufmann schweigt weiter

Ein Verbrechen und viele Fragen

Das Münchner Landgericht hat den Schauspieler Günther Kaufmann, 56, im November vergangenen Jahres wegen Tötung seines Steuerberaters zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht ging damals von schwerer räuberischer Erpressung mit Todesfolge aus. Doch Kaufmanns Geständnis war falsch. Nach neuen Ermittlungen sind drei vor kurzem in Berlin verhaftete Männer für den Tod des Steuerberaters verantwortlich. Über die Gründe seiner Falschaussage schweigt Kaufmann bisher. Möglicherweise, so eine Mutmaßung, wollte er seine Ehefrau schützen. Seine inzwischen an Krebs gestorbene Frau soll sich bei dem Steuerberater einen Kredit von 400.000 Euro erschwindelt und das Trio zu dem Überfall veranlasst haben. Kaufmann, der mit seiner Freilassung rechnen kann, beriet sich gestern mit seinen Anwälten. „Wir haben grundsätzliche Dissonanzen, was das Mandat angeht“, sagte Anwalt Steffen Ufer nach dem Treffen. Die Entscheidung über eine Niederlegung werde in den nächsten Tagen fallen.