Fingierte Schreiben

Auftrag für „Rolling Stones“-Tournee mit falschen Sponsorenzusagen erschlichen: Manager vor Gericht

Vor dem Amtsgericht Hamburg muss sich seit gestern ein 54-jähriger Werbemanager wegen gefälschter Sponsoringzusagen für die Rolling Stones-Tournee 2003 verantworten. Der Staatsanwaltschaft zufolge hat er als Chef einer Hamburger Werbeagentur mit gefälschten Schreiben den Eindruck erweckt, er verfüge über eine Sponsoringzusage der Holsten-Brauerei in Höhe von 30 Millionen Euro. So habe er den Zuschlag für die Organisation der Deutschland-Tournee bekommen wollen. Nachdem die Musiker den Manager angezeigt haben, wird ihm Urkundenfälschung vorgeworfen.

Ein früherer Geschäftspartner belastete den Angeklagten: Über diesen habe er überhaupt erst von der Holsten-Zusage erfahren, so der 46-jährige Konzertveranstalter. Die schriftliche Zusage sei ihm aus der Agentur des Angeklagten zugefaxt worden, dann habe er das Fax in gutem Glauben an den Agenten der Band weitergeleitet. Der Angeklagte bestritt über seine Anwälte, überhaupt Sponsoren für die Stones akquiriert zu haben.

Vor Gericht identifizierte eine Eventmanagerin der Holsten-Brauerei die drei Faxe mit der vermeintlichen Zusage als Fälschung. Das Briefpapier wie auch die Unterschrift eines Vorstandes seien fingiert, dabei seien dem Fälscher Fehler unterlaufen.

„Es ging darum, den Vertrag unter Dach und Fach zu bringen“, sagte Rolling Stones-Anwalt Otmar Kury. Seiner Ansicht nach wollte der Angeklagte Zeit gewinnen und dann nach echten Sponsoren suchen. Der Prozess wird fortgesetzt. dpa