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Der Leichenfledderer

Heute werden die „Körperwelten“ auf der Hamburger Reeperbahn eröffnet. 700.000 Besucher erwartet

Hamburg taz ■ Unter Protesten von Ärztekammer, Journalistenverbänden und Kirchen beginnt heute in Hamburg die neben der Wehrmachtsausstellung am heißesten diskutierte deutsche Ausstellung, die Leichenschau „Körperwelten“ des Heidelberger Plastinators Gunther von Hagens. Im ehemaligen Erotic Art Museum auf der Reeperbahn werden die umstrittenen Exponate, die von Hagens selbst als „gefrorene Schönheit zwischen Tod und Leben“ bezeichnet, bis zum 4. Januar zu sehen sein.

Der Ausstellungsmacher verteidigte sein Projekt gestern auf einer spektakulären Pressekonferenz: Niemand habe bei seinen Ausstellungsstücken „das Gefühl, eine Leiche zu sehen“, betonte er. Für die Beschränkungen, die die Ausstellungsleitung insbesondere Hörfunk- und Fotojournalisten unterwerfen wollte, entschuldigte er sich. Dass zum Beispiel alle Rundfunkleute eine Erklärung unterschreiben sollten, in denen sie ihre Beiträge zur Kontrolle durch von Hagens freigeben sollten, sei ein „schreckliches Missverständnis“. Er habe sofort einen Anwalt beauftragt, diese umstrittenen Passagen aus den Presseformularen zu streichen. Zu der Ausstellung (täglich von 9 bis 22 Uhr) werden mindestens 700.000 BesucherInnen erwartet. AHA

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