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Präpariert wird in China

Hamburg hier mal zensurfrei

Bis zum 4. Januar wird „Körperwelten“ zu sehen sein. Die Ausstellung wurde bisher von mehr als 12 Millionen Besucher weltweit gesehen. In Deutschland sahen sie 4,5 Millionen. Bei der letzten Station der Ausstellung in München durfte von Hagens zahlreiche Exponate nicht zeigen, weil ihm das von den Behörden untersagt worden war. Der Plastinator sprach von „Zensur“. Er weigerte sich zudem, Unterlagen vorzulegen, die beweisen, dass alle Körperspender dies freiwillig getan haben. In Hamburg darf jedoch wieder alles gezeigt werden. Dafür hatte der Senat sogar dem zuständigen Bezirksamt Mitte die Kompetenz für die Genehmigung der Ausstellung weggenommen.

Ein Plastinat „Christus am Kreuz“, wie es in einzelnen Medien kolportiert wurde, wird es unter den gezeigten Exponaten nicht geben. Ein solches Exponat sei jedoch in der Vorbereitung. Verzichten will von Hagens auch darauf, eine Leiche öffentlich zu sezieren, wie er es in London praktiziert hatte. Die Debatte in Deutschland müsse erst noch „versachlichen“. Den größten Zulauf hat von Hagens Idee der Plastination in Asien: In China hat er für 12 Millionen Euro ein Zentrum für Plastination aufgebaut, aus dem ihm 70 Ärzte zuarbeiten. AHA

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