Keine Einigung im Pillen-Streit

BERLIN taz/ap ■ Die Entwicklungsländer dürfen weiterhin keine billigeren Nachahmermedikamente gegen Aids und Malaria importieren. Eine Einigung über den erleichterten Zugang zu Generika scheiterte in der Nacht zum Freitag auf der Vorbereitungskonferenz zur WTO-Ministerrunde in Cancún. Sprecher Rockwell sprach vom „Interpretationsproblem“ eines Entwurfs, auf den sich die Delegierten bereits im Grundsatz geeinigt hatten. Offenbar verweigerten Argentinien, Kenia, Venezuela und die Philippinen im letzen Moment ihre Zustimmung. Nun gilt eine Einigung noch vor Cancún als „sehr unwahrscheinlich“. Vor allem die USA hatten sich im Interesse der Pharmaindustrie lange einer Lockerung der Bestimmungen widersetzt, nun aber eingelenkt. Nichtregierungsorganisationen zeigten sich „beruhigt“ über das Scheitern. Die Entwicklungsländer hätten zu viele Zugeständnisse machen müssen. „Nun bleibt Zeit zum Nachdenken“, sagte ein Sprecher von Ärzte ohne Grenzen. KK