Neuer Ausbildungsrekord trotz großer Krise

80.000 neue Ausbildungsverträge in der Metallbranche. IG Metall warnt Arbeitgeber vor Bruch bei Jobgarantien

BERLIN taz ■ Trotz der Konjunkturkrise hat die Metall- und Elektrobranche 2008 einen Ausbildungsrekord erzielt. In Deutschlands wichtigster Branche wurden 79.869 Ausbildungsverträge abgeschlossen, erklärte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall gestern in Berlin. Das waren nochmals 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr, als bereits ein Zuwachs von 11,2 Prozent erreicht wurde. 2007 gab es mit 75.438 Ausbildungsverträgen die bisher höchste Zahl seit der Wiedervereinigung.

Auch für das Ausbildungsjahr 2009 sei trotz der gegenwärtigen Wirtschaftskrise kein drastischer Einbruch der Ausbildungszahlen zu erwarten, sagte Gesamtmetall-Chefvolkswirt Michael Stahl. Firmen hätten viele Ausbildungsverträge im Herbst 2008 unterschrieben. „Angesichts der demografischen Entwicklung hat die Ausbildung für die Unternehmen auch weiterhin hohe Priorität. Sie tun alles, um im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten den Nachwuchs an qualifizierten Fachkräften für die Zukunft zu sichern“, erklärte Gesamtmetall-Ökonom Stahl. Wenn die Krise allerdings län- ger andauere, werde die Bran- che 2010 parallel zur Beschäftigung auch Schwierigkeiten auf dem Ausbildungsmarkt bekommen.

Die IG Metall hat die Arbeitgeber unterdessen davor gewarnt, angesichts der Konjunkturkrise betriebliche Jobgarantien und Beschäftigungspakte in Frage zu stellen. „Wer solche Pakte bricht, pulverisiert unser ganzes System aus tariflichen und betrieblichen Vereinbarungen“, sagte Baden-Württembergs IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann dem Handelsblatt. Die IG Metall befürchtet, dass Firmen im Fall einer dauerhaften Wirtschaftskrise ihre Jobzusagen nicht einhalten können. TOK