Yukos-Konten eingefroren

Russische Behörden sperren Gelder des Ölkonzerns erneut. Freigabe sei nicht rechtmäßig gewesen

MOSKAU rtr ■ Die russischen Behörden haben die Konten des angeschlagenen Ölkonzerns Yukos wieder eingefroren. Um die Steuerschulden von Yukos einzutreiben, will der Staat nun direkt auf die Konzerneinnahmen zurückgreifen. Die von einem Gerichtsvollzieher genehmigte Freigabe eines Teils der Yukos-Konten zur Finanzierung des Tagesgeschäfts und der Exporte sei nicht rechtmäßig gewesen und deshalb zurückgenommen worden, teilte das Justizministerium gestern in Moskau mit. Alle Finanzmittel, die jetzt und in Zukunft auf den Konten des Unternehmens eingingen, würden von den Gerichtsvollziehern beschlagnahmt und zur Tilgung der Steuerschulden herangezogen.

Analysten zufolge ist Yukos weiterhin von einem Zwangsverkauf von Kernbereichen bedroht. Russland ist weltweit der zweitgrößte Öllieferant. Allein Yukos bestreitet ein Fünftel der Ölförderung des Landes.

Die Rücknahme der Kontenfreigabe drückte die Yukos-Aktien erneut ins Minus, nachdem sie zuvor um rund zehn Prozent gestiegen waren. Die Rubel-Aktien gaben mehr als drei Prozent auf 122,99 Rubel nach, die weniger liquiden Dollar-Papiere verloren 2,1 Prozent auf 4,25 Dollar.