Jurassic Plansch

Ab Samstag kann Altona wieder vor Ort baden gehen: Das Schwimmbad „Festland“ feiert Eröffnung. Dinosaurier im Kinderbecken und eine Saunalandschaft treten das Erbe des Bismarckbades an

VON CHRISTOPHER OST

Ein wenig länger als anderthalb Jahre hat der Bau gedauert, aber nun ist es fertig: das neue Schwimmbad für Altona. Am Samstag um 10 Uhr findet die Eröffnung des „Festlands“ an der Holstenstraße statt.

Auf die Idee, Urzeit und Moderne in Hamburgs zweitgrößtem Schwimmbad aufeinander prallen zu lassen, ist der Erbauer Bäderland mächtig stolz. Geschäftsführer Klauspeter Schelm lobt den Einsatz seines Unternehmens, das die „größte Wasserspiellandschaft für Kinder in ganz Deutschland“ geschaffen hat. Auf 900 Quadratmeter stehen dort große und kleine Dinosaurier, die gelegentlich Wasser spucken. Umrandet ist das Kinderplanschbecken von täuschend echten Felsnachahmungen. Sogar einen Vulkannachbau gibt es, der alle Viertelstunde mit Licht- und Soundeffekten und jeder Menge Qualm ausbricht.

Über zwei Stockwerke verteilt sich das Angebot des Bismarckbad-Nachfolgers für die Erwachsenen: Beauty- und Massageräume hier, dort die Wellness-Bar und die Chill-Out-Lounge und vier unterschiedliche Räume zum Schwitzen. Mit einem großen Saunapool-Bereich an Deck sowie drei 25-Meter-Becken wirkt die Anlage riesig.

Geschäftsführer Schelm spricht sogar von einem „Bad der Superlative“. Es habe fast dreimal so viel Wasserfläche wie das ehemalige Bismarckbad in Altona. In punkto Wasser- und Energieverbrauch sei der Neubau dem alten dennoch weit überlegen. Das Festland verbrauche nur mehr die Hälfte mehr an Wasser als das ehemalige Bismarckbad.

Zur Erinnerung: Der Protest gegen die Schließung des Bismarckbads am Altonaer Bahnhof war enorm, resultierte sogar in einem Bürgerentscheid. Der Senat ignorierte diesen und machte das Schwimmbad Ende 2005 dicht. Stattdessen setzte er sich für ein neues, auch unter umweltpolitischen Aspekten effizienteres Schwimmbad ein.

Das Baumotto „weg vom Eckigen, hin zum Runden“ wurde im neuen Schwimmbad konsequent verfolgt. Mit dem fast schon anachronistischen Charme des Bismarckbades kann es jedoch nicht mithalten. Ebenso wenig mit dessen zentraler Lage am Altonaer Bahnhof.

Umweltsenatorin Anja Hajduk lobte den Einsatz von Bäderland. „Das Festland ist ein zentraler Baustein im städtebaulichen Gesamtkonzept des Quartiers Altona-Altstadt“, sagt sie.

Angrenzend entstand die Grundschule Louise Schroeder mitsamt einer Sporthalle und einem Hort. In der nahe gelegenen Chemnitzstraße seien 160 familiengerechte Wohnungen geplant. Auch für Schulen und Vereine sei das Schwimmbad attraktiv. Das Festland werde sich positiv für ein familienfreundliches Quartier auswirken – bis nach St. Pauli.