Muffensausen in Rablinghausen

Melkerstätte 20 Stunden ohne Strom. Das swb-Pannenkarussel dreht sich munter weiter

Bremen taz ■ Dem Energieversorger swb AG fliegen weiterhin die Muffen um die Ohren. Nur drei Tage nach dem spektakulären Stromausfall zum Bundesligastart im Weserstadion schmorte am Montag um 16.30 Uhr die Muffe eines Mittelspannungskabels in der Melkerstätte durch. Doch damit nicht genug der Peinlichkeiten. Die betroffenen neun Einfamilienhäuser waren nicht mal eben eine oder zwei Stunden ohne Strom, sondern bis Dienstagmittag.

Die ungewöhnlich lange Ausfallzeit ist dabei nicht der technischen Inkompetenz der swb-Techniker geschuldet, sondern gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit tariflich bezahlter Mitarbeiter und dem Umgang des Stromlieferanten damit. „Aufgrund der gesetzlichen Arbeitszeitbegrenzung auf 10 Stunden pro Tag musste unser 30-köpfiger Bereitschaftsdienst am Montag um 20.00 Uhr die Reparaturarbeiten einstellen“, erklärte swb-Sprecherin Marlene Odenbach gegenüber der taz. Die übrigen 194 Techniker waren nicht im Dienst.

Der swb ist die erneute Panne ziemlich peinlich. Odenbach: „Uns bleibt nichts, als uns bei unseren Kunden zu entschuldigen und für die Zukunft Abhilfe zu versprechen.“ Bei aller Kritik an gesetzlichen Regelungen trage letztlich die swb die Verantwortung. „Wir müssen die Vorschriften erfüllen und gleichzeitig dem Anspruch unserer Kunden auf unterbrechungsfreie Stromversorgung genügen“, konstatierte die Sprecherin des Energieversorgers. Ab heute soll deshalb das Bereitschaftsteam auf 36 Mitarbeiter aufgestockt werden. Thomas Nagel