Wieder nur gerüchte

Angeblich will Karstadt 25 filialen schließen – behauptet die illustrierte Stern. Doch der konzern dementiert

ESSEN taz ■ Der angeschlagene Essener konzern Karstadt-Quelle hat gerüchte über eine schließung von 25 seiner insgesamt 180 filialen zurückgewiesen. Unternehmens-sprecher Jörg Howe dementierte damit einen entsprechenden bericht der Hamburger illustrierten Stern, die sich in ihrer aktuellen ausgabe auf ein hintergrundgespräch mit Karstadt-Quelle-personalvorstand Helmut Merkel bezieht. Laut Stern wolle Merkel ende September bekannt geben, welche filialen von der schließung betroffen sind. In Nordrhein-Westfalen handle es sich aber auf jeden fall um die Duisburger filiale an der Königstraße. Dort solle das personal geschlossen vom neuen einkaufszentrum Multi Casa übernommen werden. Dessen eröffnungstermin ist allerdings immer noch unklar.

„Es gibt definitiv keinen schließungsplan“, sagte Howe zur taz. Derlei zu behaupten, sei falsch. Personalvorstand Merkel habe im gespräch mit dem Stern lediglich über so genannte exit-strategien gesprochen, was im fachchinesisch für die „umnutzung von bereits existierenden häusern“ stehe. So sollen diverse Karstadt-warenhäuser in reine Karstadt-Sport-filialen umgewandelt werden – zum beispiel in Wiesbaden. Was die zukunft der Duisburger filiale betrifft, dazu konnte Howe keine angaben machen. Er wisse nicht mehr, ob überhaupt über Duisburg gesprochen worden sei.

Der größte europäische warenhaus- und versandhandelskonzern befindet sich schon länger in geldnot. Seit 2002 wurden deutschlandweit rund 7.000 stellen abgebaut. Kürzlich kündigte vorstandschef Christoph Achenbach an, sein unternehmen mit einem harten sanierungskurs wieder in die schwarzen zahlen zu befördern. Welche auswirkungen das auf die zukunft der knapp 100.000 angestellten des konzerns hat, ließ Achenbach allerdings im dunkeln. Personalvorstand Helmut Merkel hingegen sagte ende Juli dem magazin Focus, es gebe kein programm zur filialschließung: „Wir sind aber dabei“, so Merkel, „einige unserer filialen zu überprüfen.“ ROS