Tote bei Gefecht in Nablus

Hamas-Führer Hanbali und israelischer Soldat getötet. Nach Sprengung des Hauses elf Familien obdachlos

NABLUS/JERUSALEM ap ■ Bei einer Razzia in Nablus im Westjordanland haben israelische Soldaten am Freitag einen weiteren Hamas-Führer getötet. Während des zweistündigen Feuergefechts wurde neben dem 26-jährigen Mohammed Hanbali auch ein israelischer Soldat erschossen, drei Palästinenser wurden festgenommen. Anschließend sprengten die Streitkräfte das schwer beschädigte siebenstöckige Gebäude, in dem sich die palästinensischen Extremisten verschanzt hatten. Hanbali, dem die Razzia gegolten hatte, war nach Armeeangaben verantwortlich für mehrere Selbstmordanschläge mit zahlreichen Toten. Das Gefecht begann nach Augenzeugenberichten am frühen Morgen, nachdem israelische Truppen das Gebäude in Nablus umstellt und schließlich gestürmt hatten. Die israelischen Truppen feuerten nach Angaben aus palästinensischen Sicherheitskreisen Raketen auf das Haus, so dass mehrere Wände einstürzten.

Sechs Stunden später sprengten Soldaten das Gebäude, in dem sich 15 Wohnungen befunden hatten. Elf Familien wurden dadurch obdachlos. Dore Gold, ein Berater von Ministerpräsident Ariel Scharon, räumte ein, dass die Hauszerstörung die Betroffenen in eine Notlage versetzt habe. Gleichwohl verteidigte er die Aktion als notwendig, um den Terror zu bekämpfen. Nach dem Selbstmordanschlag auf einen Jerusalemer Bus am 19. August hat Israel seine Razzien gegen militante Palästinenser verstärkt und mehrere getötet.