SPD weiß nicht, wann sie wen will

Hamburgs SPD konzentriert sich weiter auf die Frage, wen sie als Herausforderer für Bürgermeister Ole von Beust (CDU) nominieren soll – und wann. Fraktionschef Walter Zuckerer erneuerte gestern seine Forderung, bei der Klausurtagung des Parteivorstandes am nächsten Sonnabend Klarheit zu schaffen: „Ich bin nicht der einzige, der eine Entscheidung fordert.“ Ob er, immerhin Oppositionsführer in der Bürgerschaft, kandidiere, sagte Zuckerer nicht. Parteichef Olaf Scholz, naturgemäß ebenfalls Anwärter auf die Spitzenkandidatur, möchte diese Frage hingegen noch einige Zeit offen lassen. Bisher hat als einziger der ehemalige Wirtschaftssenator Thomas Mirow erklärt, antreten zu wollen. Aus der Deckung heraus agiert zudem Ex-Bürgermeister Henning Voscherau, den einflussreiche Altvordere gern erneut zum Chef im Rathaus machen wollen. Gestern wurde zudem Gesundheitspolitiker Matthias Petersen ungefragt ins Spiel gebracht. Er kommentierte die Spekulationen mit Schweigen. Einig ist die SPD sich lediglich in ihrer Forderung nach Neuwahlen. Über einen entsprechenden Antrag wird in der Bürgerschaftssitzung am 24. September abgestimmt. Beust bleibt derweil gelassen. Die rot-grüne Opposition könne ihn ja durch ein konstruktives Misstrauensvotum stürzen, stichelte er gestern. Dazu aber bräuchte sie zuallererst einen gemeinsamen Kandidaten. smv