Zugang nach Darfur verschlechtert

UN-Zentrum meldet verzögerte Hilfstransporte. Ruanda schickt Truppen nach Sudan

BERLIN/LAGOS taz/afp Die Arbeitsbedingungen für Hilfsorganisationen in der sudanesischen Krisenregion Darfur verschlechtern sich. Das UN-Logistikzentrum in Khartum meldet in einem neuen Lagebericht eine „wahrnehmbare Verschlechterung des Zugangs zu Darfur während der vergangenen Woche“. So habe die Regierung eine 72-Stunden-Meldefrist für Frachtbewegungen verhängt.

Ungeachtet dessen sollen heute die ersten Eingreiftruppen der Afrikanischen Union (AU) in Darfur landen. Die 150 Soldaten aus Ruanda bilden den ersten Teil der auf 300 Mann geplanten Schutztruppe für das bestehende AU-Beobachterteam in Darfur. Nach AU-Angaben sollen bis 25. August weitere 150 Soldaten aus Nigeria eintreffen. Gestern hieß es jedoch aus Nigeria, es sollten 750 Soldaten entsandt werden. Nigeria und Ruanda hatten vorgeschlagen, je 1.000 Soldaten zu schicken. Eine Entscheidung darüber hatte der AU-Sicherheitsrat diese Woche nach sudanesischen Protesten vertagt. Eine nigerianische Regierungssprecherin sagte dazu: „Wenn Sudan dem sanften afrikanischen Druck nicht nachgibt, wird es sich außerafrikanischem Druck beugen müssen, der vielleicht nicht so sanft sein wird.“ D.J.