1.000 frische Briten für den Irak

Hoon schickt Verstärkung. Erneut US-Soldaten verletzt. Festnahmen bei Razzia in Tikrit

LONDON/BAGDAD afp/dpa/ap ■ Großbritannien wird sofort rund tausend zusätzliche Soldaten nach Irak schicken. Wie Verteidigungsminister Geoff Hoon gestern in London mitteilte, wird damit die britische Truppenstärke in Irak auf 11.600 erhöht. Die Soldaten des 2. Bataillons leichter Infanterie und des 1. Bataillons der Royal Green Jackets würden in der britischen Besatzungszone rund um die südirakische Hafenstadt Basra sofort benötigt. Derzeit sind in Irak rund 156.500 Soldaten aus 34 Staaten stationiert, darunter 130.000 US-Soldaten.

In Bagdad wurden gestern erneut US-Soldaten Ziel eines Anschlags. Die Angreifer warfen Sprengsätze auf einen Konvoi, teilte ein Militärsprecher mit. Eines der Autos überschlug sich. Dabei wurden zwei Soldaten verletzt. Am Mittag war in Bagdad eine Explosion zu hören, zu der es zunächst keine Informationen gab. Nach Angaben des Senders al-Dschasira griffen Unbekannte gestern zudem den von der US-Armee kontrollierten Militärflughafen al-Faris an.

Bei einer Großrazzia haben US-Soldaten in Tikrit vier mutmaßliche Anhänger Saddam Husseins festgenommen, die Anschläge auf US-Soldaten koordiniert oder finanziert haben sollen. Mehr als 100 Soldaten stürmten auf der Suche nach Verdächtigen zeitgleich mehrere Häuser in der Heimatstadt Saddam Husseins. Ferner wurden nach Militärangaben Führer von Zellen der einstigen Fedajin-Miliz festgenommen, die Raketen- und Bombenangriffe auf US-Truppen verübt haben sollen.