Einblick (15)

Andreas Engler & Edmund Piper, Galeristen

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?

Engler & Piper: Wir sind beide in Berlin (Süd-West & Nord-West) geboren und leben hier aus voller Überzeugung sowie einer gewissen Portion Notwehr gegenüber unseren unflexiblen Geldbeuteln.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für Ihre Arbeit?

Mittelwichtig. Zum einen kommt die Stadt unserem Bewegungs- und Kommunikationsdrang zwar sehr entgegen, im Prinzip arbeiten wir jedoch ortsunabhängig.

Woran arbeiten Sie gerade?

Seit rund drei Jahren betreiben wir die galerie engler & piper, bespielen wir unter dem Label engler & piper projekte temporäre Ausstellungsräume und geben das Kunstmagazin Kondensat heraus. Zurzeit arbeiten wir an unserem Galerieprogramm, mit welchem wir eine ganz eigene Position innerhalb der Kunst besetzen. Das Ganze steht unter dem Arbeitstitel „emotionale Ambivalenzen“ und zielt auf einen Zustand ab, den die meisten Menschen in ihrem täglichen Erleben auf unterschiedlichsten Ebenen erfahren: das Fühlen von Hoffnung bei gleichzeitiger Resignation. Für uns ist diese Position deshalb so spannend, weil sie genau den Punkt umschreibt, der einer nach außen gerichteten Kritik unmittelbar vorausgeht. Konkret haben wir gerade die Wände unserer Galerie rot gestrichen und zeigen die neuesten Fotoarbeiten von Alexander Wolf.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten?

Ach, wissen Sie, wenn man so lange wie wir in Berlin lebt, dann wundert einen kaum noch etwas … und so wundern wir uns am meisten über uns selbst.