„FESTE BEDENKEN“

Auch ein amerikanischer Berufssoldat kann den Kriegsdienst noch nach der Einberufung verweigern. Allerdings muss ein GI in einem aufwändigen Verfahren „beständige, feste und aufrichtige Bedenken gegen jede Form des Kriegsdiensts und das Tragen von Waffen“ darlegen. Erst muss er sich einem Psychiater, dann einem Militärgeistlichen erklären. Dabei muss der GI die moralischen oder religiösen Gründe seiner Skrupel darlegen und rechtfertigen, warum sich seine Ansichten über das Kämpfen geändert haben, seit er den Vertrag mit der Armee unterschrieb. Das heißt auch, dass er die Situation beschreiben können sollte, in der er sich gegen das Militär entschied. Ob er auch gegen Hitler nicht kämpfen wollen würde, ist eine typische Frage, die man ihm in diesen Sitzungen stellen wird. In einer dritten Befragung muss der Verweigerer vor einen Offizier. In dieser Anhörung kann er sich anwaltlich vertreten lassen und Zeugen mitbringen. Die Familie kann zum Beispiel darüber aussagen, wie sich der Lebensstil des Kandidaten verändert hat, seit er nicht mehr kämpfen will. Vom Antrag bis zur Entscheidung können Monate vergehen. In der Zeit muss der GI weiter dienen, im Notfall in den Krieg ziehen. Wenn der Antrag durchgeht, wird er entlassen, oder er bekommt nur noch Aufgaben, die er ohne Waffen erledigen kann. MAD