geschasster kulturbehörden-staatsrat
: Elphi-Transparenz unerwünscht

Transparenz macht keinen Spaß. Jedenfalls nicht, wenn es um Kostenexplosionen geht. Zum Beispiel bei der Elbphilharmonie, deren Akten der jetzt geschasste Staatsrat Stuth offenzulegen versprach. Leider, ohne seine Chefin, Kultursenatorin Karin von Welck, vorher zu fragen.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Dass diese Eigenmächtigkeit der wahre Grund für seine Entlassung ist, kann man zwar nur vermuten. Doch es liegt nahe, hat die Senatorin doch schon manch Widerborstigen zurückgepfiffen. Dabei kann man dem Staatsrat allenfalls Naivität vorwerfen. Denn spricht die Senatorin nicht stets von „größtmöglicher Transparenz“? Da konnte Stuth nicht ahnen, dass von Welck bloß jene Akten zeigen würde, die sich auf die Zukunft, nicht aber auf die – für die Mehrkosten ausschlaggebende – Vergangenheit bezogen.

Eigentümlich auch, dass der Senat die relevanten Akten erst Ende April zeigen will, wenn die Fraktionen über die Übernahme der Mehrkosten längst entschieden haben. Denn das müssen sie im Zuge der Haushaltsberatungen dieser Woche tun – in Unkenntnis der Hintergründe.

Aber das ist in puncto Elbphilharmonie nicht neu, wenn man bedenkt, dass sie – längst 323 Millionen Euro teuer – zunächst auf 77 Millionen beziffert wurde, damit sie politisch durchsetzbar wäre. Vernebelung als Taktik: Die Elbphilharmonie-Macher sind sich methodisch treu geblieben.