Rennbahn weiter in der Kritik

Verträge mit Hotelinvestor wurden gestern geschlossen. HVG: Rennbahn macht auch Sinn ohne Training in der Marsch. Grüne: „Sie setzen aufs falsche Pferd“

Bremen taz ■ Die Abgeordneten von CDU und SPD verlangten gestern in einem Dringlichkeitsantrag vom Senat eine Wirtschaftlichkeitsprüfung für die geplante Pferdetrainingsbahn in der Arberger und Mahndorfer Marsch. Die Grünen verlangtenden sofortigen Stopp des Projektes.

Wie die CDU-Abgeordnete Sybille Winther anmerkte, seien am gestrigen Vormittag Verträge zwischen den Investoren, die auf dem Rennbahngelände in der Vahr ein Hotel errichten wollen und der Stadt geschlossen worden. Der Hotel-Neubau galt als ein Grund für den notwendigen Umzug der Trainigsbahn in das neue Gebiet in der Marsch. Die Investition dort kostet Bremen 1,7 Millionen Euro plus Grunderwerb. Die Grünen sprechen von zusätzlichen 9,8 Millionen Euro, die Koalition von 6,8 Millionen. Der grünen Wirtschaftsexpertin Helga Trüpel warf Winther vor, „das Kind mit dem Bade auszuschütten“. Sie gebe den Grünen aber insofern Recht, dass die Wirtschaftlichkeit „unter veränderten Bedingungen“ neu geprüft werden müsse.

Damit ist vor allem der Weggang des Trainers Andreas Wöhler samt seines Rennstalls gemeint. Auch Wirtschaftssenator Hartmut Perschau (CDU) räumte ein, dass neue Gespräche mit den Investoren – das ist unter anderem der Unternehmer Andreas Jacobs – geführt würden: „Ich kann nicht ausschließen, dass er sagt, das rechnet sich nicht mehr.“

Der Sprecher der Hanseatischen Veranstaltungs GmbH, Thorsten Haar, betonte auf Nachfrage, dass durch die Verträge zum Hotelneubau keine Möglichkeiten ausgeschlossen würden. „Eine Galopprennbahn in der Vahr macht auch noch Sinn, wenn das Übungsgelände in den Marschen nicht gebaut wird.“ Es müsse dann geprüft werden, wie man eine kleinere Trainings-Bahn ins Vahrer Gelände integrieren könne. Elke Heyduck