Minister: Gewalt gegen Flüchtlinge

ROM epd ■ Der italienische Minister für Reformen, Roberto Calderoli, hat Gewaltmaßnahmen gegen Flüchtlingsschiffe aus Nordafrika gefordert. In der Tageszeitung La Repubblica vom Dienstag sagte der Politiker der ehemaligen Separatistenpartei Lega Nord: „Man muss Gewalt gegen die anwenden, die illegal versuchen, italienisches Territorium zu betreten.“ Gleichzeitig warf Calderoli dem Innen- und dem Verteidigungsministerium vor, in der Flüchtlingsfrage nicht genug zu unternehmen. Die Mitte-links-Opposition verurteilte Calderolis Äußerungen als nicht verfassungsgemäß. Auch die Regierungsparteien distanzierten sich von den Forderungen. Der Fraktionschef der Rechtsnationalen, Gianfranco Anedda, sagte: „Man kann die Schiffe nicht mit Kanonen versenken, wir fordern aber eine Verschärfung der Strafen.“ Italiens Innenminister Giuseppe Pisanu wies die Kritik der Lega Nord zurück. Die Anzahl der Flüchtlinge gehe zurück. Jedoch sei es Besorgnis erregend, wie viele Menschen bei der Überfahrt von nordafrikanischen Küsten nach Italien umkämen.