Scharon baut Siedlungen weiter aus

Vor einem Rückzug aus Gaza genehmigt Israels Premier 1.001 Wohnungen in Palästina

JERUSALEM afp ■ Vor dem Hintergrund des Widerstandes in der eigenen Partei gegen seinen Gaza-Rückzugsplan hat Israels Premier Ariel Scharon einen groß angelegten Ausbau von Siedlungen im Westjordanland genehmigt. Einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Parteitag der regierenden Likud-Partei gab ein Regierungsvertreter gestern bekannt, dass Scharon grünes Licht für die Ausschreibungen für den Bau von 1.001 Wohnungen in vier Siedlungen gegeben habe. Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat erklärte, mit der Genehmigung trage Scharon den internationalen Friedensplan „zu Grabe“

Wohnungsbauministerin Zipi Livni habe die Lage der zu bauenden Wohnungen geprüft, um sicherzustellen, dass sie innerhalb der „derzeitigen Siedlungsgrenzen“ seien, „so wie wir uns den USA gegenüber verpflichtet haben“, sagte der Regierungsvertreter. Ein Repräsentant der Siedler warf Scharon „fürchterliche Manipulation“ vor dem Likud-Parteitag vor. Die 3.000 Delegierten sollen heute über eine mögliche Regierungsbeteiligung der Arbeitspartei unter Schimon Peres abstimmen. Nur mit ihr hätte Scharon die notwendige Regierungsmehrheit zur Umsetzung seines Rückzugsplans für Gaza.